Copacabana

02.09.2019
 Travelbohos

Von Puno in Peru ging es mit Peru Hop nach Copacabana in Bolivien. Wir entschieden uns für einen teureren Bus, da wir schon von Problemen am Grenzübergang gehört haben. Die Fahrzeit inklusive Grenzübergang betrug drei Stunden. Wir bezahlten 45 € pro Person, darin war die Weiterfahrt nach La Paz bereits enthalten. Den Tag der Weiterfahrt konnte wir frei bestimmen.
Der Grenzübergang lief an sich easy und ohne Probleme, es wurde nicht mal das Gepäck kontrolliert. Wie immer bei den Grenzübergängen wanderten wir zu Fuß über die Grenze nach Bolivien. Für Xenia war das Tragen und umherwandern mit dem Backpack eine Qual, da es ihr an diesem Tag nicht gut ging. Da kündigte sich schon wieder etwas an…

Copacabana in Bolivien? Wer denkt da nicht gleich an Brasilien und Rio de Janeiro? Zumindest erging es uns so und wir mussten zweimal schauen, ob es Copacabana tatsächlich auch in Bolivien gibt. Angekommen haben wir schnell gemerkt, dass wir nicht in Rio de Janeiro, sondern in Bolivien am Titicacasee sind. Kein Strand oder rhythmische Tänze, hier waren lediglich Motor- und Tretboote zu sehen. Zu unserem Erschrecken leider auch sehr viel Müll auf den Straßen und einige Straßenhunde, von denen nicht alle sehr freundlich waren. Wir wurden von einem Franzosen gewarnt im Dunkeln an der Promenade entlangzugehen, da er dort von mehreren Hunden angegriffen wurde. 
Zeit hatten wir in diesem Städtchen kaum, doch die schöne weiße Basilika Virgen de la Candelaria aus dem Jahre 1820 blieb von uns nicht unbeachtet. Die Schutzheilige des Titicacasees ist übrigens die Heilige Maria, ihr werden zahlreiche Wunder und Heilungen zugeschrieben. Vor der Kathedrale spielt sich jeden Sonntag etwas ganz besonderes ab. Und zwar kommen  gläubige Familien aus ganz Bolivien und aus dem angrenzenden Peru mit ihren von Blumen geschmückten Autos oder Motorrädern vor die Kathedrale. Dort werden diese durch einen Mönch oder Schamanen geweiht. Wir selbst haben sogar so eine Zeremonie miterlebt. Erst dachten wir, es handelt sich um eine Hochzeit, dann wurden wir von anderen Reisenden über dieses Ritual informiert. 

Für Xenia war der Start in Bolivien leider bescheiden, da sie die ersten beiden Tage mit Fieber im Bett verbrachte. Am dritten Tag, als es ihr wieder besserging, machten wir einen Tagesausflug zur Isla del Sol, dem Geburtsort der Inkas. Nach der Inka Mythologie entstand dort die Hochkultur, als der Sonnengott Inti seine Kinder Manco Capac und Mama Ocllo auf die Insel schickte, von der aus sie sich wiederum auf den Weg nach Norden machten und Cusco im heutigen Peru gründeten, die Hauptstadt des Inkareiches.
Wir buchten die Tour für 70 Bolivianos pro Person bei Bolivia Hop direkt am Pier. So schipperte unser Boot eine Stunde über den See bzw. das „Meer“ Südamerikas, wie es auch gerne genannt wird, bis wir Isla del Sol erreichten. Aufgrund seiner unendlichen Weite fühlte es sich tatsächlich eher wie auf dem Meer, als auf einen See an. Übrigens liegt der See 3812 Meter über dem Meeresspiegel, absolut verrückt. Angekommen auf der Isla del Sol wanderten wir vorbei an einer Ruine, an Lamas, Eseln und Menschen, die ihre Handarbeiten verkauften. Währenddessen strahlte uns die Sonne an, wie sollte es auf der Sonneninsel auch anders sein. Ein schönes erstes Bolivien Reiseziel.

Wenn ihr fit seid und eine grandiose Aussicht von Copacabana aus haben wollt, solltet ihr unbedingt den Hausberg Cerro Calvario hinaufwandern. Wenn ihr zusätzlich was für die Umwelt tun wollt, nehmt einen Sack mit um Müll zu sammeln. Wir waren leider nicht selbst oben, haben aber von vielen Reisenden gehört, wie dreckig es dort oben ist.

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