Mit dem Nachtbus (Trans Copacabana) ging es von La Paz nach Sucre (Dauer 13h; Kosten 180 Bolivianos pro Person).
Wir kamen bereits morgens um 8:30 Uhr in Sucre an. Glücklicherweise konnten wir direkt in unserem Airbnb ein Zimmer beziehen. Zwar war das gebuchte noch belegt, aber Vicky gab uns bis mittags ein anderes Zimmer, wo wir uns ausruhen konnten. Neben der sehr netten Gastgeberin verliebte sich Xenia sofort in ihren weißen Pudel. Das Airbnb können wir definitiv empfehlen, zu einem sehr günstigen Preis hatten wir ein eigenes Bad sowie eine riesige Küche. Die Lage im Zentrum ist ebenfalls perfekt.
Sucre ist die Hauptstadt Boliviens, nicht wie vielleicht viel denken La Paz. Nichtsdestotrotz geht es hier wesentlich ruhiger zu und wirkt bei einem Stadtbummel eher wie eine Kleinstadt.
Die Stadt liegt auf rund 2800 Meter und gilt mit seinen gepflegten Plätzen und Parkanlagen als eine der schönsten Städte Südamerikas. Die Altstadt von Sucre gehört seit 1991 zum UNESCO Weltkulturerbe. Mit ihren weißen Gebäuden (daher wird Sucre auch oft „weiße Stadt“ genannt) gilt sie als eine der am besten erhaltenen Kolonialstädte Südamerikas. Schleckermäuler kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten, denn Sucre ist für seine Schokoladen-Spezialitäten bekannt. Uns hat es in Sucre sehr gut gefallen. Es war schön nach dem hektischen La Paz durch das ruhigere Sucre zu schlendern. Gerade die Altstadt mit den weißen im kolonialen Stil erbauten Häuser ist sehenswert.
Para ti: Davon gibt es einige in der Stadt. Wer Schokolade liebt ist hier genau richtig. Neben Tafelschokolade und Pralinen, gibt es auch sehr gutes Schoki.
Eisdiele Sucré Heladería Artesanal: Sehr leckeres, selbstgemachtes Eis.
La Torre Cafe: Einmaliges Cafe, dass sich in einem Turm befindet und über mehrere Ebenen erstreckt. Die Bedienungen sind hier nicht zu beneiden, den ganzen Tag Treppe hoch und runter. Von der obersten Ebene hat man einen super Blick über die Stadt.
Die Tour kostete 50 Bolivianos pro Person und dauerte drei Stunden.
Unsere Tour startete im ältesten Teil der Stadt, wo wir Chicha Bier, das bereits von den Inkas getrunken wurde, probieren konnten. Am gleichen Ort brachte uns der Guide das traditionelle Kneipenspiel „Juego de Rana“ näher. Bei dem Wurfspiel muss man mit einer Metallmünze auf einen Tisch mit einem Frosch in der Mitte werfen. Trifft man in das Maul des Frosches, bekommt man die Höchstpunktzahl. Um den Frosch herum sind noch Löcher, in die man ebenfalls werfen kann und entsprechend Punkte erhält. Uns hat es super viel Spaß gemacht, wenn auch keiner in den Frosch getroffen hat. Allerdings kommt das laut Guide auch sehr selten vor.
Anschließend liefen wir auf den Hill of Love, von wo aus sich eine tolle Aussicht über Sucre bot. Unterwegs bekamen wir immer wieder Infos über Sucre. Wir besuchten noch den Park Bolivar, der vor allem für Kinder einen großen Spielplatz zu bieten hat. Zum Schluss ging es ans Essen. Natürlich durfte Schokolade, für die Sucre bekannt ist nicht fehlen. In einem der vielen Para it Shops durften wir leckere Schokolade probieren. Auf dem Markt gab es dann eine umfangreiche Verkostung. Eine ältere Dame hat uns alle möglichen Obstsorten zum Probieren gegeben. Vieles kannten wir überhaupt nicht, teilweise kamen wir uns wie im Dschungel Camp vor, da das ein oder andere nicht sehr appetitlich aussah :D.
Wir sind von Sucre aus mit dem Taxi zum Park gefahren (20 Bolivianos). Der Bus Nr.4 fährt ebenfalls dorthin, allerdings haben wir diesen auch nach mehrmaligem fragen und suchen nicht gefunden. Der Eintritt beträgt 30 Bolivianos pro Person, darin ist eine kostenlose Tour durch den Park und zu den Fußabdrücken enthalten, die um 12 und 13 Uhr stattfindet. Die Parköffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr.
Der Dinosaurier-Themenpark umfasst ein Museum, lebensgroße Dinosaurierskulpturen sowie als Highlight Fußabdrücke von Dinosauriern. Über zwei Dutzend lebensgroße Dinosaurierskulpturen befinden sich im Park. Darunter eine der größten Skulpturen der Welt, eine 36 × 18 Meter große Nachbildung von Titanosaurus. Absolut gigantisch, wir kamen uns wie Zwerge vor, als wir unter ihm standen.
Wir nahmen an der kostenlosen Führung teil, die insgesamt eine gute Stunde dauerte. Wir liefen durch das Museum, vorbei an den Dinosaurierskulpturen, bevor es zum Höhepunkt hinab zu den Fußabdrücken ging. Wir konnten bis an die Klippen laufen, um so die verschiedenen, weitläufig verteilten, Spuren hautnah mit eigenen Augen zu sehen. Unglaublich, dass diese immer noch erhalten sind. Zur Sicherheit wurden wir mit Helmen ausgestattet, da sich immer wieder Teile der Klippe lösen.
Im Park tummeln sich übrigens hauptsächlich Erwachsene, weil das Thema nicht nur für Kinder interessant ist, sondern auch für uns sehr bedeutsam ist. Die Entdeckung von Cal Orck'o hat eine große historische Relevanz, da es der größte Ort für Fußabdrücke von Dinosauriern in Bezug auf Größe, Vielfalt und geologischen Wert der Welt ist. Die Klippe enthüllte Geheimnisse, durch die eine Rekonstruktion der damaligen Zeit besser möglich war. Die Fußabdrücke wurden bei Arbeiten in den 90er Jahren entdeckt. Was einst ein flacher Lehmstrand war, ist heute eine fast vertikale 1,2 km lange und 110 Meter Kalksteinklippe mit 5055 Fußabdrücke (bis zu 80 cm lang) von etwa 15 Dinosaurierarten.
Es wird angenommen, dass es weitere Spuren unterhalb der sichtbaren Schicht gibt. Der Park ist derzeit auf dem Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dies soll Investitionen ermöglichen, um die Felswand mit einer Glasfaserschicht zu bedecken. Dadurch kann die Erosion minimiert werden, die die Fußabdrücke langsam schädigt.
Für uns war der Parque Cretacico sehr interessant und wir können unserem Neffen Lio, der großer Dinosaurier-Fan ist, viel erzählen und Bilder zeigen.
Zurück in die Innenstadt von Sucre ging es ohne Probleme mit dem Bus Nr.4, die vor dem Park an der Hauptstraße stehen.
Wir entschieden uns nur für die Show und verzichteten auf das Essen. Die Tickets konnten wir problemlos kurz vor Beginn vor Ort kaufen. Wir bekamen in den zwei Stunden eine farbenfrohe, energiegeladene Tanzshow mit traditionellen Tänzen aus Sucre und dem Rest Boliviens zu sehen. Die Tänzer sind kunstvoll gekleidet, die Trachten unterscheiden sich von Tanz zu Tanz. Zu Beginn bekamen wir ein Programmheft mit Hintergrundinformationen zu den einzelnen Tänzen. Für uns war es ein abwechslungsreicher Abend voller Folklore Tänze.