San Pedro La Laguna

30.04.2019
 Travelbohos

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Unser erster Stopp in Guatemala führte uns vom Flughafen in Guatemala City direkt nach San Pedro La Laguna am Lake Atitlan. Wir hatten bereits vorab bei der Community Spanish School einen zweiwöchigen Spanischkurs mit Unterbringung und Verpflegung bei einer Gastfamilie gebucht.

Familie

Auf der Fahrt nach San Pedro La Laguna lernten wir gleich zwei liebenswerte Lehrer der Schule kennen, sie versuchten mit uns schon etwas Spanisch zu sprechen. Das fiel uns natürlich noch ziemlich schwer. Bei unserer Ankunft um 21:30 Uhr wurden wir herzlich von unserer guatemaltekischen Gastfamilie empfangen, wir bekamen sogar noch was zu Essen. Unsere Gasteltern waren Felipe & Lili mit ihren Kindern Conchita, Susanna Maria und Chahito.
Dreimal täglich (außer sonntags) bekamen wir eine leckere Mahlzeit. Die Gastmutter Lili war ein Naturtalent, was das Kochen angeht - wir landeten im Avocado und Tortilla Himmel. Die Kinder waren zuckersüß, anfangs etwas schüchtern, irgendwann nicht mehr zu bändigen.
Unser Zimmer mit eigenem Bad und Schreibtisch hat uns super gefallen. Der Blick von der Terrasse auf den See war herrlich. Schnell lernten wir Tamsin und Jonas kennen, die auch ein Zimmer bei der Gastfamilie hatten und in die gleiche Schule gingen. Sie gaben uns den Tipp, unbedingt mal auf ein Fußballspiel zu gehen. Es muss das Spektakel überhaupt sein.

Community Spanish School

Wir haben uns Aufgrund der vielen ausschließlich positiven Bewertungen für die Community Spanish School entschieden. Es werden private Klassen (ein Schüler ein Lehrer oder zwei Schüler ein Lehrer angeboten). Die Lehrer sind zertifiziert, sprechen Englisch und haben mehrere Jahre Erfahrung.

Der erste Schultag stand an. Wer hätte das gedacht, dass wir nochmal die Schulbank drücken. Von 8-12 Uhr war Unterricht angesagt. Unsere Lehrerin war die liebenswerte Lupita, die außerdem gut Englisch sprach. Stefan hatte keinen Spaß am Lernen der neuen Sprache und entschied sich nach einem Tag abzubrechen, während Xenia fleißig lernen ging und sogar Freude am Hausaufgaben machen hatte.
Stefan fand im Alegre Pub schnell eine Alternative, dort gab es von Montag bis Donnerstag ab 14 Uhr eine Pokerrunde. Des Weiteren wurden dort alle Champions League Spiele gezeigt... Jetzt konnte er mal wieder sein Männerding durchziehen.

Montags gab es immer einen Plan mit den Aktivitäten für die Woche. Diese fanden immer gegen Abend nach dem Nachmittagsunterricht statt.

Kirche anlässlich des vierjährigen Bestehens der Community Spanish School

Alle Schülerinnen bekamen von ihren Familien ein traditionelles Maya Outfit. Zusammen mit unserer Familie und Tamsin liefen wir zur Kirche. Dort wurden wir mit engelsgleichem Gesang des Kinderchors in die Kirche geführt. Der Gottesdienst war vom Ablauf genauso, wie in Deutschland. Xenia, die früher eine Messdienerin war, kannte sich noch besonders gut aus. So viel es auch ohne die spanische Sprache zu kennen leicht, die Vorgänge zu verstehen. Das absolute Highlight war, als wir mit den Lehrern zusammen vom Pfarrer im Gang der Kirche gesegnet wurden. Dies führte zu einer Ladung Gänsehaut. Nach dem Gottesdienst wurden einige Bilder vor der schönen Kathedrale geschossen und wir liefen gemeinsam zum Haus von Vendura. Dort fand eine kleine Feier mit allen Schülern, Lehrern und Familien statt. Eine große Torte mit einer „4“ stand auf dem Tisch. Es wurde ein Geburtstagslied gesungen und eine kleine Ansprache auf Spanisch, einer mutigen Schülerin, gehalten. Die für uns zubereiteten Chuchitos, der Jugo de Jamaica und der Geburtstagskuchen schmeckten vorzüglich. Wir fühlten uns in den Kreisen der Familien und Lehrer sehr willkommen.

Gemeinsamer Abend mit den Gastfamilien und Schülern mit traditioneller Musik und Essen

An diesem Abend versammelten wir uns alle gemeinsam in der Schule. Die Band stand bereits in den Startlöchern und ließ für uns traditionelle Maya Musik erklingen. Das Hauptinstrument ist die Marimba, welche von anderen selbstgebauten Instrumenten begleitet wird. Ziemlich exotisch aus was diese Instrumente bestanden, es wurden beispielsweise zwei Schildkrötenpanzer als Trommel verwendet. Gastvater Felipe schwang mit Xenia das Tanzbein und belohnt wurden alle mit leckeren Tamales und Punsch. Die Kinder durften ausnahmsweise keinen Punsch trinken, weil etwas Alkohol enthalten war. Nach dem leckeren Speisen und dem Konzert war uns die Möglichkeit gegeben, die Instrumente auszuprobieren. Rasseln, Flöten, Trommel und die Marimba wurde besonderes von den Kindern genau unter die Lupe genommen. Gastschwester Conchita machte sich super an der Marimba und hätte gleich mit in die Band einsteigen können. Xenia verliebte sich an diesem Abend unsterblich in ein Baby namens Rosa, welches einem der Lehrer gehört.

Fußball Schüler gegen Lehrer

Ein lustiger Abend, auch wenn Xenia in der Verlierer-Mannschaft war, gab sie alles. Außerdem lernten wir das deutsche Pärchen Anna und Daniel kennen, welches sich noch ganz am Anfang ihrer einjährigen Weltreise befand. Der Austausch mit ihnen war sehr spannend. Am Ende wurden alle, ob Gewinner oder Verlierer, mit leckeren Avocado und Bohnen Tostadas belohnt. Beim Stampfen der Avocados durfte Xenia Gastmutter Lili helfen. Was für ein Spaß 25 Avocados zu zerquetschen :D.

Spieleabend inklusive anschließendem Essen und Lagerfeuer

Zusammen mit der Familie fuhren wir zu einem Hotel in San Pedro. Wir machten es uns im riesigen und schönen Außenbereich gemütlich, während wir auf die Anderen warteten. Es gab dort sogar einen großen Pool mit Springbrunnen. Als sich alle versammelt hatten, mussten alle in einen Kreis stehen. Die Spiele begannen ;) natürlich wie immer alles auf Spanisch. Doch mittlerweile nach Tag 5 hatte man die ein oder anderen Vokabeln schon drauf und verstand das Meiste. Es war ziemlich lustig, von Sackhüpfen über Bewegungsspiele, für alle war etwas dabei. Am meisten freuten wir uns aber auf das Essen und anschließend aufs Lagerfeuer. Allzu lange konnten wir jedoch nicht bleiben, weil wir am nächsten Morgen um drei Uhr schon für die Wanderung zur Indian Nose bereit sein mussten.

Stadtführung

Francisco zeigte uns welche kulturellen und schönen Orte San Pedro zu bieten hat. Wir trafen uns in der Schule und starteten die Free Walking Tour mit einem Wandgemälde, welches uns schon mehrmals aufgefallen war. Es zeigt einen Bauern auf dem Feld bei der Maisernte und einen Mayapriester der den Mais ehrte. Noch heute ist die Maisernte für die Bevölkerung sehr bedeutsam, da es ein wertvoller Gewinn für die Menschen in Guatemala ist. Es heißt auch, dass die Vorfahren der Mayas den Mais züchteten.
Weiter gingen wir zur schönen Primera Iglesia Bautista Kathedrale . Auf dem Dach hat man eine fantastische Aussicht auf San Pedro La Laguna und den Atitlan See. Weitere Orte waren der Cementerio Gerneral, die katholische Kirche und eine kleine Sportarena neben der Schule, dort gibt’s es unglaublich tolle Wandbilder zu sehen.

Kochkurs

Wir wurden alle zu Gastmutter Rosa eingeladen. Eine super liebe, lustige und herzliche Frau, mit der man viel Spaß haben kann. Besonders, wenn sie ihr Quiz auf Spanisch auspackt und es um viel Schokolade geht. Sie zeigte uns, wie man Tamales zubereitet. Wir selbst konnten dabei nicht so viel machen außer den Teig einpacken und falten. Es war ein super Anlass um mit den anderen Schülern ins Gespräch zu kommen. Der Jugo de Jamaika und das Essen waren unschlagbar lecker.

Die Mathematik der Mayas

Bei den Mayas waren die uns bekannten Zahlen eine Kombination aus drei Symbolen - Punkt, Strich und eine Art Muschelform. Lehrer Francisco zeigte uns wie in einem Rechenkasten und mit welcher Formel gerechnet wurde. Am Ende mussten wir unser Geburtstagsdatum in der Mayaformel aufschreiben.

Die Medizin der Mayas

Hier wurde uns über die traditionelle Heilkunst erzählt. Viele der indigenen Menschen in Guatemala gehen bei Beschwerden zu einem Mediziner, welcher Curandero (Heiler/Schamane) genannt wird und die traditionelle Heilkunde der Mayas beherrscht. Es gibt auch Frauen, die Geburtshelferinnen sind und Comadronas (Hüterinnen des Lebens) genannt werden. Solche Frauen wurden bei ihrer Geburt auserwählt, Hebamme zu werden. Die Frauen bekommen für die Betreuung der Schwangeren keinen Lohn, es wird ihnen meist Nahrung zubereitet.
Viele der Heilungen basieren auf Pflanzenbasis, welche auf 900 Pflanzenarten basieren. Besondere Geräte, wie bei einem Arzt üblich, besitzen die Heiler nicht. Es gibt auch einen sogenannten Huesero (Knochenbieger) unter den Heiler, der die Brüche wieder in die richtige Stellung bringt. Viele Menschen greifen noch immer auf diese Heilkünste zurück, weil sie sich keinen Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt leisen können. Leider haben wir keinen Heiler zu Gesicht bekommen, wäre sicherlich umso spannender geworden.

Aktivitäten San Pedro La Laguna und Umgebung

1. Yoga- und Meditation

Der Lake Atitlan bietet so viele ruhige und friedliche Plätzchen. Hier lässt es sich zwischen den Vulkanen reichlich Energie tanken. Übrigens gibt es für Yoga- und Meditations Fans viel Zentren und Angebote. Wir selbst waren auch effektiv und haben einige Male Yoga gemacht. Bei den Solar Pool gibt es täglich eine Yogaschule (Kosten 50Q pro Person/Stunde).

2. FC San Pedro La Laguna

Auf einem Berg oberhalb der Stadt befindet sich das Fußballstadion von San Pedro. Wir haben uns dort zusammen mit unserem Gastvater Felipe und den Kindern ein Spiel angeschaut, es ging Stimmungsvoll zu mit einigen Bengalos und Fangesängen.

3. San Marcos

Einen Ausflug in eine andere Stadt rund um den See. Von San Pedro aus verkehren alle 20 Minuten Boote nach:
- San Marcos 10Q
- Tzununa 15Q
- Jaibalito 20Q
- Santa Cruz 20Q
- Panajachel 25Q
Wir sind nach San Marcos gefahren und haben uns das kleine Städtchen angeschaut. Es sind enge Gassen mit viel Street Art. Ebenfalls lässt es sich herrlich auf einem der vielen Stege am See relaxen.

4. Kayak

Kayaks können günstig (20Q/h) geliehen werden. Einfach über den See schippern und die Aussicht genießen. Wir sind bis auf die gegenüberliegende Seite zu einem Strand gepaddelt, der allerdings nicht so schön war.

5. Indian Nose

Zur Indian Nose führte es uns gleich zweimal. Morgens um 3:30 Uhr wurden wir von einem Shuttle abgeholt und nach Santa Clara gefahren. Die Indian Nose Wanderung ist zwar am frühen Morgen etwas anstrengend, jedoch für jeden machbar. In weniger als einer Stunde erreicht man den Viwepoint auf den Lake Atitlan, von dort aus bietet sich ein herrlicher Blick bis nach Antigua zum rauchenden Vulkan Fuego. Als wir beim ersten Aufstieg den Himmel betrachteten ahnten wir schon, dass wir wahrscheinlich keine klare Sicht bekommen werden. Ihr müsst vorher unbedingt den Wetterbericht checken. Als die Sonne am Viewpoint aufging, wurden die Nebelschwarten immer Dichter…weder Berge noch der See war zu erkennen. Traurig stiegen wir den Berg hinunter. Schon auf der Rückfahrt war uns klar, damit geben wir uns nicht zufrieden, wir werden ein weiteres Mal hinaufsteigen. Beim zweiten Mal hatten wir doppeltes Glück, einen sternenklaren Himmel und einen traumhaft schönen Sonnenaufgang.

Restaurant Tipp

Streetfood: In der Straße zum Bootssteg findet ihr unterhalb des Alegre Pubs einen super leckeren Streetfood Stand. Tostadas mit Guacamole und Salat war unser absoluter Favorit.

Sababa Restaurant: Dort gibt es leckeres Frühstück u.a. Shakuschka, ein israelisches Gericht. Außerdem ist das Ambiente mit Blick über den See traumhaft.

Ansonsten mussten wir kaum essen gehen, da uns die Gastmutter Lili täglich mit ihrem leckeren Essen verwöhnte. Ihr solltet dort unbedingt mal hausen.

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