Nachdem wir das Gefängnis verließen, fühlten wir uns nicht mehr so beklemmt wie in den Hallen der Hölle. Wir spürten wieder das Gefühl von Freiheit und der Hunger war sehr groß.. Unser Tuk Tuk Fahrer brachte uns an die gewünschte Kreuzung und verabschiedete sich von uns. Wir liefen schnurstracks zu einem Burger Laden, der im Internet gelobt wurde. Begeistert und gestärkt von den Burgern ging es nach draußen. Noch immer waren wir mit den Gedanken bei dem Schrecken, welcher sich hier auf den Straßen abspielte. Nur halbherzig konnten wir deshalb die Gebäude des Königspalastes betrachten. Wir beobachteten Kinder, die ihre Luftballons vor den prachtvollen Mauern verkaufen mussten und damit hin und her liefen. Wir hoffen sehr, dass sich hier in den nächsten Jahren etwas ändern wird und die Regierung härter gegen Kinderarbeit durchgreift, damit sie in die Schule gehen können und die Familien trotzdem nicht hungern müssen.
Kambodscha hat uns als Land einen großen Einblick in seine Kultur, Menschen, Geschichte und Wahrzeichen verschafft. Wir haben hier einiges erfahren, was wir sicherlich nie vergessen werden.
Besonders die erschütternde Geschichte des Völkermords durch die Roten Khmer, die wir zuvor nur flüchtig erfuhren, hat uns ziemlich nachdenklich, aber auch dankbar gemacht. Dankbar frei wie ein Vogel zu sein, keinen Zwängen, Hungersnöten und Strafen ausgesetzt zu sein. Wir dürfen Individuen sein, lernen und unser Leben so gestalten, wie wir wollen. Es gibt immer noch Menschen auf unserem Planeten, denen es ähnlich geht wie den Kambodschanern unter der Diktatur der Roten Khmer.
Wir sehen die Geschichte als ein Zeichen für den Frieden weltweit zu kämpfen. Kein unschuldiger Mensch verdient solche Grausamkeiten, kämpft für den Zusammenhalt und Frieden. Besonders für die Rechte der Menschen.
Neben dieser traurigen Seite hatte Kambodscha aber auch jede Menge Schätze zu bieten. Unser Traum, den Tempeln Angkor Wats gegenüberzustehen, wurde wahr und wir wurden nicht enttäuscht. Kambodscha kann sehr stolz auf sein Weltkulturerbe sein und wir hoffen, es wird dem Land für immer erhalten bleiben. Die muss man einfach gesehen haben!
Auf der Robinsoninsel Koh Rong Samloem mussten wir uns unseren Ängsten und physischen Belastungen stellen, doch letzten Endes wurden wir durch ein Paradies aus Ruhe und Naturschönheit belohnt.
Im Großen und Ganzen können wir dir Kambodscha sehr ans Herz legen. Wenn du in eine fremde Kultur eintauchen willst und dir nebenbei Ruhe ohne großen Trubel gönnen willst, ist es genau das Richtige. Die Menschen sind, wie meist überall in Südostasien, sehr freundlich und hilfsbereit. Vor allem hat der Massentourismus hier noch nicht alle schönen Orte des Landes erreicht, so lohnt es sich erst recht!