Das archäologische Wunder ist einer der Gründe warum man nach Kambodscha reisen sollte. Henri Mouhot nannte es „The work of giants“.
Sie ist eine der bekanntesten und außergewöhnlichsten Tempelanlagen Südostasiens und zählt seit 1992 als UNESCO Weltkulturerbe. Angkor Wat bedeutet wörtlich Stadt und Tempelanlage. Hier herrschten vom 9. bis 15. Jahrhundert die Könige der Khmer. Angkor Wat mit seinen geheimnisvollen Mauern wurde vom König Sryavarman II. im Jahre 1113 gegründet. Er restaurierte Tempelruinen die es bereits gab oder ließ neue Tempel erbauen. Hinduistische und buddhistische Götter sowie vergöttlichte Menschen bilden das Pantheon von Angkor. Die halb Mensch und halb Gott aussehenden Figuren, die in das Gestein verarbeitet wurden unterscheiden sich alle voneinander, jede hat ein anderes Merkmal. Man sollte sich etwas Zeit einplanen, wenn man Angkor Wat erkunden möchte, denn auf dem 400 Quadratkilometer großen Areal stehen um die 1000 Tempel.
Die Khmer haben Angkor Wat zum Wahrzeichen Kambodschas gemacht, es findet sich auf der Nationalflagge, Geldscheinen und etc. wieder. Es sind viele unterschiedliche Organisationen damit beschäftigt die Tempelanlagen zu restaurieren und somit vor dem Zerfall zu schützen. Leider gibt es in den Anlagen nicht allzu viele Wächter, somit zerstören die Touristenmassen durch Unachtsamkeiten die historischen Mauern von Angkor. Unter vielen Touristen besuchen täglich zahlreiche buddhistische Mönche die erstaunlichen Ruinen.
Wir freuten uns schon riesig auf die Tempel rund um Angkor Wat. Wie abgemacht stand am nächsten Morgen unser Fahrer Ly mit seinem kambodschanischen Tuk Tuk, dem Remork Moto bereit um mit uns den Grand Circuit abzufahren. Es gibt zwei Standartrouten, den Grand Circuit und den Small Circuit für die es, wie wir mitbekommen haben, Standarttarife gibt (Tuk Tuk samt Fahrer für den ganzen Tag). Grand = 20 Dollar, Small = 15 Dollar.
Wir fuhren um 10 Uhr zum Ticketcenter (Achtung dieser befindet sich nicht am Eingang, sondern in der Stadt, die Tickets gibt es nur hier) und lösten einen 3-Tagespass für 62 Dollar. Das Ticket ist ab Kaufdatum für zehn Tage gültig, die Besichtigungstage müssen nicht aufeinander folgen.
Wir fuhren an den bekanntesten Tempeln (Angkor Wat und Bayon) nur vorbei, weil wir die Highlights nicht gleich am ersten Tag machen wollten, sonst werden die kleineren Tempel eher uninteressant. Als wir durch das Lost Gate hindurch drangen, haben wir folgende Tempel der Reihe nach erkundet.
Route
Lost Gate
Preah Khan
Neak Poan
Ta Som
East Mebon
Pre Rup
Sras Srang
Banteay Kdei
Der Tempel diente seinerzeit als Kloster und Schule für über 1000 Mönche. Der Name bedeutet 'Heiliges Schwert'. Der Tempel ist eindrucksvoll von den Bäumen durchwuchert. Als erster Tempel hatte er uns sofort in den Bann gezogen. Besonders gut gefallen haben uns die Bäume, deren Wurzeln sich durch das Gemäuer schlängelten und die Statuen die in die Steine verarbeitet wurden. Er zählte zu einem unserer Lieblingstempel.
Kleiner Tempel in einem ehemaligen Baray. Er ist von mehreren Becken umgeben, daher lohnt sich der Besuch während der Regenzeit. Dann sind die Pools voll Wasser und der Tempel ist wieder eine Insel. Als wir den langen Steg zurück liefen, holten wir uns zur Erfrischung eine Ananas am Spieß. Es befinden sich überall um die Tempel herum kleine Märkte. Die Stände bieten allerhand Souvenirs, Getränke und Essen. Günstiger ist es, sich ein eigenes Lunchpaket mitzunehmen.
Ta Som ist ein kleinerer Tempel in der nordöstlichen Ecke des großen Rundkurses. Sehr sehenswert ist das überwucherte Osttor der Anlage. Die Kinder die auf den Bildern zu sehen sind, müssen in den Tempelanlagen Souvenirs verkaufen, was uns ziemlich ärgerte. Es wurde mehrmals darauf aufmerksam gemacht, nichts von ihnen zu kaufen, weil sie die Schule besuchen sollen. Dieser Meinung sind wir auch, leider denken die Eltern der Kinder anders.
Der Tempelberg Pre Rup hat eine super Aussicht auf die Umgebung zu bieten. Hier begleitete uns sogar ein Hund. Leider waren die Treppen am Ende für ihn zu steil und wir mussten ihn unten lassen. Der Tempel East Mebon wurde auf einer Insel inmitten des großen und jetzt trockenen Wasserreservoirs East Baray errichtet.
Dies ist ein Baray - ein Wasserreservoir es befindet sich gegenüber des Tempels Banteay Kdei am Zusammentreffen des kleinen und des großen Rundkurses. Hier an der großen Badewanne des Königs lässt es sich entspannen und eine Pause machen um die Eindrücke zu sortieren.
Banteay Kdei ist ein weitestgehend noch nicht restaurierter Klosterkomplex im ähnlichen Stil wie der Ta Prohm. Er wurde über einem früheren Tempel errichtet. Dort haben wir besonders viele Spinnen gesichtet. Ein riesiger Baum lässt sich dort bewundern. Banteay Kdei zählte zu einem unserer Lieblingstempeln an diesem Tag.
Zum Schluss haben wir uns noch den Sonnenuntergang an einem See angesehen. Dort haben wir nochmal über die erstaunlichen Bauten nachgedacht, die wir am heutigen Tag bewundern durften.
Auf dem Rückweg fuhren wir in einen Supermarkt, damit wir die Küche in unserer Unterkunft auch nutzen konnten. Es gab eine große Auswahl, auch Lebensmittel aus Europa, aber die Preise waren verhältnismäßig hoch. Wir haben wohl den teuersten Supermarkt erwischt…
Ziemlich erschöpft von den vielen Eindrücken fielen wir ins Bett und waren schon gespannt auf den nächsten Tempeltag.