Strecke & Fahrzeit
Spitzkoppe – Etosha Nationalpark 420km / 4h 15min
Lustigerweise entdeckte Xenia auf dem Weg von der Spitzkoppe zum Etosha Nationalpark einen deutschen Radiosender…Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad, Lieder von Rolf Zuckowski und Biene Maya…Wir amüsierten uns sehr 😁.
Das Etosha Safari Camp befindet sich kurz vor dem Andersson’s Gate und war bestens geeignet, um am nächsten Tag unsere Safari im Etosha Nationalpark zu starten. Wir haben hier zwei Nächte gebucht, eigentlich nur, weil im Park alles ausgebucht war, aber ein Glück dachten wir, als wir das Camp sahen. Der Eingangsbereich mit dem angrenzenden Restaurant, der kreativ gestaltete Garten, der Pool mit Liegestühlen – traumhaft 😊. Nachdem das Zelt aufgestellt war, ging es zur Abkühlung in den Pool…Den Abend ließen wir mit einem Radler im schönen Restaurant ausklingen.
An Stefans Geburtstag (ja der alte Herr ist schon 30 😁) ging es endlich auf Safari. Um 6:45 Uhr fuhren wir über das Andersson’s Gate in den Etosha Park. Der Eintritt ist mit 5€ pro Person deutlich günstiger als im Krüger Nationalparkt. Da wir noch zwei Übernachtungen im Park gebucht hatten (östliche Seite) fuhren wir zuerst die westliche Seite ab. Als erstes Tier sahen wir direkt nach dem Gate eine Giraffe. Am Straßenrand sahen wir immer wieder Erdhörnchen herumspringen. Der Tag begann Tierreich, früh sahen wir mehrere Löwen. Ein Teil ruhte sich aus, während zwei Männliche gleich zweimal die Straße direkt vor uns überquerten, um es sich schlussendlich unter einem Baum bequem zu machen. Das Nashorn, auf das wir im Krüger lang warten mussten, zeigte sich in den ersten Stunden. Es war, wie viele weitere Tiere unter anderem Zebras, Giraffen, Gnus und Impalas an einem Wasserloch. Nachdem der Durst gestillt war, lief es direkt an unserem Auto vorbei – Wow so nah hatten wir bisher noch kein Rhino gesehen 😊.
Am Olifantsrus Camp machten wir Mittagspause. Das Camp an sich war nicht schön, dafür die Aussichtsplattform. Direkt an einem Wasserloch konnte man von einem Turm aus die Tiere beobachten, in unserem Fall die Zebras. Allgemein tummelten sich die Tiere hier hauptsächlich um die Wasserlöcher, da im Oktober Trockenzeit herrscht und es kaum Wasser gibt. Auf dem Rückweg sahen wir leider wenig Tiere.
Abends gönnten wir uns, zu Stefans Geburtstag, im Camp ein Abendmenü in Buffetform 😊. So viel Auswahl hatten wir lange nicht mehr… Suppe, Salat, Kudu- und Springbockfleisch…Xenia hat sich direkt in das Springbockfleisch verliebt. Das Ambiente und die Livemusik haben uns sehr gut gefallen.
Zu Stefans großer Überraschung kamen nach dem Essen plötzlich die drei Livemusiker, der Koch mit einer Geburtstagstorte sowie weitere Mitarbeiter und sangen ihm Geburtstagslieder. Wow damit hätte er nicht gerechnet und hat sich riesig über Xenias Überraschung gefreut 😊.
Als wir zum Zelt liefen, unterhielten wir uns noch kurz mit unserer Nachbarin. Sie fragt, ob wir heute Nacht nichts hörten…Sie hörte es rascheln, als aus dem Zelt schaute durchstöberte ein Stachelschwein den Mülleimer und eine Giraffe stand direkt neben ihrem Zelt. Wir konnten es ehrlich gesagt nicht glauben (wie soll es die Giraffe in das Camp geschafft haben?) und gingen schlafen.
Was war in dieser Nacht wohl? Wir hörten es rascheln, Xenia schaute nach und sah ein Stachelschwein sowie eine Giraffe direkt hinter unserem Zelt. Stefan bekam in Halbschlaf nicht viel mit, während Xenia es kaum glauben konnte, eine riesige Giraffe direkt vor ihr…Jedoch war der Giraffe Xenias Stirnlampe nicht geheuer und flüchtete zügig über einen Zaun.
Morgens verließen wir unser schönes Camp, um für die nächsten zwei Tage im Park zu übernachten. Am zweiten Tag Safari sahen wir an einem Wasserloch eine circa 30-köpfige Elefantenherde mit vielen Kindern 😊. Im Halali Camp machten wir einen kurzen Stopp zum Essen, außerdem gab es einen tollen Aussichtspunkt zu einem Wasserloch. Während wir es uns dort gemütlich machten, kamen nacheinander Zebras, Springböcke, Kudus und Vögel an die Wasserstelle. Ein hungriges afrikanisches Buschhörnchen wollte was von unserm Brot haben und kam so nahe, dass Xenia es berühren konnte 😉. Das Thermometer zeigte mittlerweile 48 Grad an, Stefans Handy ging wegen Überhitzung kurzzeitig nicht mehr 😁. Nachmittags fuhren wir ins Namotomi Camp, bauten unser Zelt auf und erholten uns im Schatten auf den Liegestühlen am Pool.
Gegen Abend fuhren wir nochmals raus und bekamen direkt das Highlight des Tages zu sehen – Ein Leopard auf dem Baum. Wie oft haben wir vergebens auf Bäume geschaut, um einen Leopard zu sehen…Nun hatten wir ihn endlich 😊. Kurz vor 19 Uhr, zwei Minuten vor Gate-Schließung, waren wir gerade noch rechtzeitig im Camp angekommen. Nach dem Abendessen schauten wir noch am Wasserloch, das direkt vom Camp aus zu sehen und beleuchtet war vorbei, leider waren keine Tiere dort.
Direkt nach Gate-Öffnung fuhren wir, in der Hoffnung den Leoparden zu sehen, noch mal zum Baum, auf dem er am Vortag saß. Wir fuhren die kompletten Straßen rundherum ab - ohne Erfolg. Dafür begegneten wir einer riesigen Herde Zebras. Wir hatten bisher zwar viele gesehen, aber noch nie so viele auf einem Haufen.
Am Vorabend gab uns ein Guide den Tipp Richtung King Nehale Gate zu fahren, dort wurde eine Giraffe von Löwen getötet. Tatsächlich lag die tote Giraffe direkt neben der Straße im Gras, unweit davon saßen zwei Löwen. Einer aß auch kurz, hatte aber wohl einen vollen Magen und legte sich unter einen Baum. Es war ein trauriger Moment, die tote Giraffe zu sehen.
Dank unserer ehemaligen Nachbarin vom Etosha Safari Camp, die wir zufälligerweise unterwegs mehrmals trafen, sahen wir einen seltenen Wüstenluchs. Sie hatte ihn über die Straße gehen sehen und ihn verfolgt. Er lag im hohen Gras, lediglich die Ohren haben oben herausgeschaut. Nach kurzer Zeit stand er auf, sodass wir ihn komplett sehen konnten.
Wir sahen eine große Ansammlung an Autos, was meistens der Hinweis für etwas Sehenswertes ist. In diesem Fall kamen wir gerade rechtzeitig, als ein Rhino direkt zwischen den stehenden Autos durchlief. Wie am Vortag sahen wir eine Riesenherde Elefanten mit Babys. Rundherum standen noch Zebras, Impalas sowie Kudus, die jedoch von den Elefanten nicht ans Wasserloch gelassen wurden.
Auf den Campingplätzen im Park haben wir schlechte Erfahrungen gemacht. Das Personal war unfreundlich, ob beim Einchecken, bei Fragen oder als Xenia ihre Sonnenbrille verloren hatte. Wir wurden schnell abgewimmelt. Des Weiteren waren die Shops im Park schlecht. Es gab kaum Auswahl an Nahrungsmittel und das Toastbrot, welches wir kauften, lag vorher wohl schon ein paar Tage…Im Gegensatz zum Krüger, macht es im Etosha aus unserer Sicht durchaus Sinn außerhalb zu übernachten. Es ist erstens günstiger und zweitens war das Etosha Safari Camp deutlich schöner (wahrscheinlich gibt es rund um die Gates noch weitere gute Plätze). Da die Einfahrt am Gate bei uns zügig ging und die Strecken zwischen den Gates nicht weit sind, hat man keinen großen Vorteil mit einer Übernachtung im Park. Das Einzige sind die Wasserlöcher, die von den Camps im Park aus nach Sonnenuntergang beobachtet werden können.
Direkt nach dem Sonnenaufgang hatten wir Glück, als Xenia eine Hyäne entdeckte. Sie lief in unsere Richtung und überquerte direkt vor uns die Straße. Nur leider war nach zwei Bildern die SD-Karte voll 😁. Jetzt hatte sie einmal die Karte nicht geleert… Nur ein paar Meter weiter lag eine Löwenfamilie im Gras, die sich gegenseitig abschleckten.
Unterwegs sahen wir viele Schakale, Giraffen, Gnus, Zebras sowie zum ersten Mal einen Löffelhund, dieser sah mit seinen riesigen Ohren sehr lustig aus. An einem Felsen sahen wir viele Zebramangusten (Raubtierart aus der Mangusten-Familie). Der Name kommt von den dunklen „Zebrastreifen“ auf deren Rücken. Zum Abschluss zeigten sich an einem Wasserloch nochmals Kudus, Springböcke und sogar drei Löwen.