Cusco

19.08.2019
 Travelbohos

Von Ollantaytambo sind wir wieder mit dem Colectivo (stehen direkt am Bahnhof) für 10 Soles pro Person zurück nach Cusco gefahren.

Cusco City

Die schöne und kulturelle Stadt im Anden Gebirge wurden im 11. Jahrhundert gegründet und hat über 427.000 Einwohner. Cusco ist der Ausgangspunkt für viele Ausflüge, besonders der Machu Picchu wird von vielen Wanderern angepeilt. Die verborgene Inkastadt liegt etwa 100 Streckenkilometer von Cusco entfernt. Wanderungen, Kleinbusse oder Zugfahrten werden schon ab Cusco angeboten. Wie schon im vorherigen Beitrag erwähnt, sind wir vom Heiligen Tal aus mit dem Zug von Ollantaytambo nach Aguas Calientes gefahren, um den Machu Picchu auf eine entspannte Art und Weise zu erkunden.
Cusco ist die Hauptstadt des Inkareichs und wurde 1983 in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Vom damaligen Inkareich sind noch viele Spuren zu besichtigen, denn hier befinden sich viele gut erhaltene archäologischeStätten. Wir haben zu Fuß den historischen Stadtkern erkundet und sind auf viele beeindruckende Orte gestoßen, die wir hier für dich aufgelistet haben:

  • Das Sonnenheiligtum/Sonnentempel Coricancha (Qurikancha) ist eine Inkaruine, die in eine spanische Kirche namens Santo Domingo integriert wurde. Hier befinden sich unzählige schräge Mauern mit trapezförmigen Nischen und ein ganz besonderer Stein mit 20 Ecken.
  • In der Calle Tatunrumiyoc ist eine Mauer des ehemaligen Palastes des Herrschers Inca Roca zu bewundern. Hier sieht man in der Fugenlosen Inkamauer den berühmtesten Stein der Stadt mit 12 Ecken. 
  • In der Gasse der sieben Schlangen „Callejón de Siete Culebras" sind einige Steine mit Schlangen verziert, was für die Inkas ein Symbol der Weisheit ist.
  • Überall in Cusco begegnet ihr kunterbunten Inca Kunstwerke. Sofort ins Auge gestochen ist uns der besondere Brunnen im Parque Orellelana.
  • Der Plaza de Armas ist der größte und zentralste Platz in Cusco. Hier befinden sich eine der größten Kathedralen, Museen, viele Reisebüros, Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Am besten setzt man sich einfach hin und erlebt mit all seinen Sinnen, so wie es die Einheimischen tun. Sie kommen hierher, um das Geschehen zu beobachten oder sich mit guten Freunden zu treffen, eine Pause einzulegen oder um etwas zu verkaufen. Wir wurden rund um den Plaza de Armas mit Angeboten zu Ausflügen und Massagen regelrecht bombardiert. Mit der Zeit lernt man aber damit umzugehen und wie man auf die nervigen Angebote freundlich aber klar reagieren muss.
    Die Inka-Statue „Pachacutec“ erhebt sich in der Mitte des Hauptplatzes. Es soll das Abbild des wohl einflussreichsten Inka- Herrschers aller Zeiten darstellen. Die traumhafte Andenstadt, welche auch als „Nabel der Welt“ bezeichnet wird, wurde damals nach seinen Plänen entworfen. Er ließ das Zentrum des Städtchens in der Form eines Pumas anlegen.
    Vom Plaza de Armas aus erreichst du die meisten Sehenswürdigkeiten des Stadtkerns in nur wenigen Gehminuten. Besonders in Cusco empfanden wir auch die vielen Stufen, die in die höher gelegenen Viertel der Stadt führen. Von dort aus lassen sich außerdem viele schöne Fotos schießen.

Museen
Einen tieferen Einblick in die Welt der Inkas und die Lebensweisen der andinen Völker erfährst du in den zahlreichen Museen. Sehr praktisch ist, dass einige davon auch im Touristenticket „boleto turistico“ enthalten sind.

  • Museo Inka - Aus der Inkazeit sind hier einige Schätze wie Keramik, Schmuck, Stoffe sowie Mumien und trepanierte Schädel ausgestellt. Es befindet sich direkt am Plaza de Armas.
  • Museo de Arte Precolombino Cusco - Regional- Präkolumbische Gegenstände und Keramik verschiedener Kulturen z.B. den Nazcas werden hier gezeigt.
  • Museo Casa Concha - Museum mit Artefakten, Bildern und Geschichte aus der Entdeckung von Machu Picchu durch Hiram Bingham.
  • Museo de la Coca - Ein kleines und gemütliches Museum, welches sich rund um die Coca Pflanze und seinen Anbau dreht. Befindet sich im Stadtteil San Blas.

Märkte
Wer kennt sie nicht, die typischen Alpaka Pullis aus Peru. So ziemlich jeder Tourist läuft mit so einem Pulli durch Peru. Wir verraten dir zwei unserer Lieblingsmärkte in Cusco:

  • Der Mercado Artesanal/ Centro Artisanal Cusco bietet eine große Auswahl an allen möglichen Alpakawaren und Souvenirs. Dazu ist es hier recht günstig.
  • Auf dem San Pedro Markt wird von kunterbunten handgemachten Wollprodukten bis hin zu Lebensmitteln von den Verkäufern alles in großen Mengen zum Verkauf angeboten.

Paketsendung nach Deutschland mit Serpost
Als wir alle Souvenirs zusammen hatten, sind wir zur Serpost gegangen, um ein Paket voll mit Alpakas, Pullover, Socken usw. nach Deutschland zu senden. Dieser Spaß war sehr teuer und kostete uns für ein 7kg Paket 90€. Glücklicherweise konnte das Paket nach circa einem Monat ohne weitere Gebühren beim nächsten Zollamt in Deutschland abgeholt werden.

Unterkunftstipp
Das Airbnb von German liegt sehr zentral, was für eine Erkundung von Cusco natürlich super ist. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, es gab eine kleine Küche und Sitzbereich. Es hätte etwas sauberer sein können, aber da muss man in Südamerika drüber hinwegsehen.

Restauranttipp

  • Wem Raclette aus Deutschland fehlt ist im Le Buffet Francis genau richtig. Für 35 Soles pro Person bekommt man sein eigenes Raclette Gerät auf den Tisch gestellt. Dazu gibt es reichlich Käse, Kartoffeln, Brot, Salat und je nach Wunsch Gemüse oder Salami.
  • Für die Pizza und Pasta Liebhaber können wir das die Nonna Trattoria empfehlen. Die kostenlose Vorspeise mit Brot, Chili und Aioli Dip war überragend. Dazu bietet die Trattoria super Pizza und Pasta.
  • "The Green Point My Vegan Restaurant" ist ein top Veganer, bei dem ihr außerdem an Kochkurse teilnehmen könnt. Das Mittagsmenü welches ein Getränk, Vorspeise, Hauptspeise und Dessert beinhaltet ist preislich unschlagbar. Hier gibt es sowohl peruanische als auch internationale Küche und vor allem werden die gesunden Mahlzeiten frisch zubereitet. 

Frisörtipp
Wer auf Reisen doch mal zum Frisör muss, dem können wir Tiwegers Barber Shop empfehlen. Stefan war jedenfalls sehr zufrieden und das für vier Euro.

Rainbow Mountain Vinicunca

Für die Tour zum Vinicuna, dem bekannten Rainbow Mountain, entschieden wir uns für Rainbow Mountain Travels. Da die Tour bereits mitten in der Nacht um 3:15 Uhr startete und somit mindestens eine Stunde vor allen anderen Anbietern, erhofften wir uns die Ersten auf dem Berg zu sein. Die Tour kostete 30 USD pro Person, dabei waren Frühstück und Mittagessen inklusive. 
Wir waren zwar nicht der Erste Bus auf dem Parkplatz, allerdings hatte das Unternehmen an diesem Tag mehrere Busse im Einsatz, sodass der ein oder andere schneller war als wir. 
Leider hat es die ganze Nacht sowie bei unserem Aufstieg geschneit. So sahen wir den Rainbow Mountain etwas anders, statt 7 Farben trägt er hier mal 8. Deutlich zu erkennen die Farbe Weiß, was für ein Kontrast, wenn man bedenkt, dass am Vortag noch alles schneefrei war. Für den Aufstieg auf die 5000 Meter haben wir eineinviertel Stunden benötigt, was recht flott war. Die letzten 30 Minuten sind hart, da es steil bergauf geht und die Luft immer dünner und dünner wird. Oben wurden wir immerhin mit einem kleinen Stückchen des Regenbogenberges belohnt. Trotz des vielen Schnees hat es uns gefallen (endlich mal wieder im Schnee wälzen :D), die Landschaft mit Bergen wohin das Auge reicht. Das ein oder andere Alpaka hat ebenfalls den Weg nach oben gefunden. Der negative Punkt sind sicherlich die vielen Menschen, auch wenn es bei uns noch in Ordnung war. Es wurde von Minute zu Minute voller. Natürlich würden wir solche Orte lieber in Ruhe genießen, aber es ist verständlich, dass jeder dieses Naturwunder sehen will. 

“We can be so proud to live on this earth full of natural wonders.” travelbohos

Wie ist es aber möglich, dass ein Regenbogen-Berg wie dieser auf natürliche Weise ohne menschlichen Einfluss entstanden ist? 
Die sieben Farben entstanden durch überlagerte Mineralien, die Millionen Jahre hier ablagerten. 
Rot = Eisenoxid 
Pinktöne = Mangan
Gelb = Schwefel
Blaugrün = Reaktion von Kupfer, Wasser & Sauerstoff
Schwarz = Granit 
Durch die Plattentektonik wurde der Berg von einer einst waagrechten Fläche in eine senkrechte Position gebracht. Dies haben wir in Südamerika immer wieder entdecken können. Kaum zu glauben, dass davor der halbe Kontinent unter Wasser stand. 

Lake Humantay

Eigentlich sollte der Lake Humantay Startpunkt für unsere 5-Tages Salkantay Trek sein, den wir unbedingt machen wollten. Im Gegensatz zum bekannten Inka Trail, der Monate im Voraus gebucht werden muss, kann dieser noch spontan vor Ort in Cusco gebucht werden. In fünf Tagen geht es 74 Kilometer vorbei an blauen Lagunen, herrlich grüner Natur, heißen Thermalquellen, über Bergketten bis hin zum Höhepunkt, dem Machu Picchu. Wir gerne hätten wir das gesehen…Leider waren wir gesundheitlich noch viel zu angeschlagen um so einen langen und anstrengenden Trek machen zu können. 


So blieb uns nur eine Tagestour zum Lake Humantay, die wir mit Heidi Tours für 60 Soles pro Person inklusive Frühstück und Mittagessen, gebucht haben. Zusätzlich kommen noch 10 Soles Eintritt hinzu. Wir waren schon fast ein bisschen genervt von den vielen Touranbietern, vor allem viel es uns schwer uns für einen zu entscheiden. Alle bieten irgendwie das Gleiche zu einem ähnlichen Preis an. Wie soll man sich da nur entscheiden? Eine Möglichkeit und wahrscheinlich die Beste sind die Empfehlungen von anderen Reisenden, die die Tour gemacht haben. Eine weitere sind Bewertungen bei Tripadvisor, allerdings sind hier nicht alle Touranbieter zu finden.

Um 5 Uhr morgens wurden wir abgeholt und es konnte losgehen. Über das Frühstück hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens, war nicht sonderlich gut. 
Am Parkplatz angekommen begann der anstrengende Teil…der Aufstieg zum Lake Humantay wartete auf uns. Am Anfang geht es noch recht flach an der Straße entlang, bis es zum steilen Anstieg geht. Dieser hatte es wirklich in sich, da es ständig bergauf ging, wir empfanden es härter als der Weg zum Vinicunca Rainbow Mountain. Xenia überlegte unterwegs einige Male auf eines der Pferde zu steigen, die unterwegs angeboten wurden. Wir merkten, dass unser Körper die ganzen Medikamente noch ziemlich am Boden war. Nach eineinhalb Stunden schweißtreibendem Wandern haben wir es aber ohne Hilfe geschafft ;). Leider war es etwas bewölkt, sodass wir die umliegenden schneebedeckten Bergspitzen anfangs nicht sehen konnten. Aber zu unserer Freude klarte es auf und der schneebedeckten, riesigen Berge zeigten sich hinter dem See – was für Einblick. Diese unglaubliche blaue Farbe des Sees umgeben von diesem Bergpanorama, einfach atemberaubend. Auch beim Abstieg, den wir in 45 Minuten schafften, bot sich nochmal ein herrliches Panorama.

Unterwegs trafen wir auf zwei Franzosen, die den Salkantay Trek alleine in Angriff nahmen. Voll beladen mit Zelt, Schlafsack und Essen für fünf Tage. Auf der einen Seite waren wir natürlich traurig, auf der Anderen in diesem Moment eher froh, als wir sahen wie die Zwei das ganze Gepäck schleppen mussten. 

Rainbow Mountain Palccoyo

Wir haben unsere Tagestour bei Qeswachaka Peru Tours für 100 Soles pro Person gebucht (am besten vor Ort buchen, online ist es teurer). Die Tour startete um 7 Uhr, nach zwei Stunden Fahrt legten wir eine kurze Pause in einem schönen kleinen Städtchen ein, wo wir uns einen Koka Tee gönnten. Nach weiteren eineinhalb Stunden über Schotterstraße erreichten wir den Palccoyo Rainbow Mountain. Dieser ist erst seit ein bis eineinhalb Jahren für Touristen geöffnet, vorher gab es überhaupt keine Zugangsstraße. 
Der Palccoyo Rainbow Mountain ist eine gute bzw. unserer Meinung nach bessere Alternative zum ziemlich überlaufenen Vinicunca Rainbow Mountain. 
Wir fanden die drei Rainbow Mountains, die hier in Palccoyo zu sehen sind, einzigartiger und schöner. Nebenbei ist kein steiler Anstieg bei dünner Luft auf 5000 Metern zu überwinden, lediglich ein 30-minütiger leicht steigender Fußmarsch. Von den Menschenmassen, die uns beim Vinicua begegneten, war beim Palccoyo nichts zu sehen. Da wir erst nach dem Frühstück um 7 Uhr in Cusco losfuhren, waren wir der letzte Bus, der oben ankam. Als wir hochliefen, kamen uns die wenigen anderen Menschen entgegen und so waren wir zum Schluss alleine auf dem Berg. Was für ein Anblick...am liebsten wären wir ewig hier geblieben um die Rainbow Mountains und die umliegende Landschaft zu genießen. Doch das Wetter spielte auch hier verrückt, Hagel und Gewitter machten sich auf. Wir haben dort übrigens Freundschaft mit dem Alpaca Oso (Bär) und seinem Hüter geschlossen. 😍 Die Tour können wir definitiv empfehlen.

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