Nazca

01.08.2019
 Travelbohos

Morgens fuhren wir von Ica mit dem Bus (Cruz del Sur) weiter nach Nazca (Dauer 2,5h; Kosten 3,50 € pro Person).

Flug über die Nazca Linien

Wir haben den Flug vorher online mit Alas Peruanas für 70 USD pro Person gebucht. Dazu kommen am Flughafen nochmal 30 Soles Airport Tax. Es sollte aber auch kein Problem sein vor Ort zu buchen, da sich am Flughafen einige Anbieter tummeln. Nach kurzer Wartezeit ging es durch einen Check und raus aufs Rollfeld. Wir waren zu viert plus die zwei Piloten. Über ein Headset hat uns der Co-Pilot mit Infos zu den Figuren versorgt. Der Flug dauerte circa 30 Minuten, wir flogen nach und nach über die einzelnen Figuren, die meist gut zu erkennen waren. Unglaublich, wir staunten nicht schlecht über diese mythischen Zeichnungen, die schon mehrere Hunderte Jahre alt sind. Ebenfalls ist die Wüstenlandschaft von oben sehr beeindruckend. Die Figuren wurden immer zweimal angeflogen, damit sowohl die Passagiere auf der rechten als auch auf der linken Seite alles genau sehen konnten. Insgesamt ist es eine etwas wackelige Angelegenheit, sodass wir es danach leicht im Magen hatten, aber alles halb so wild.

Hintergründe zu den Nazca-Linien:
1927 entdeckten Piloten bei einem Flug über die Wüste die Bilder und Linien. Natürlich verbreitete sich das ganze rasend und wurde in der ganzen Welt bekannt. Bei den geheimnisvollen Symbolen handelt es sich um ein Vermächtnis der Nazca, einer alten peruanischen, in dieser Region beheimateten Kultur. Hauptsächlich handelt es sich um geometrische Abbildungen deren Linien bis zu 20 Kilometer lang sind, doch es sind auch menschenähnliche Gebilde und Tiermotive zu erkennen. Da diese teilweise mehrere hundert Meter groß sind, sind sie am besten aus der Luft zu erkennen.
Seit der Entdeckung gibt es wilde Spekulationen, wie zum Beispiel eine Lageskizze oder Landeplatz für Außerirdische. Doch es wird davon ausgegangen, dass die Nazca-Linien als Aktionsflächen für Rituale in Hinblick auf Wasser und Fruchtbarkeit gewesen sind.

Cementerio Chauchilla & Cahuachi

Da wir bis zum Nachtbus um 22 Uhr noch viel Zeit hatten, haben wir uns für eine Tour zur Cementerio Chauchilla & Ruine Cahuachi entschieden. Wir waren mit Francis und Stefan zu viert und hatten einen Fahrer, der gleichzeitig Guide war (Kosten 25 € pro Person).

Zuerst ging es zum Friedhof Chauchilla, der sich 30 Kilometer südlich von Nazca befindet. Es handelt sich dabei um einen Friedhof der Nazca Kultur, der um 1920 entdeckt wurde. Die Gräber datieren auf einen Zeitraum weit vor der Herrschaft der Inka. Leider wurden die meisten Gräber durch Plünderungen zerstört, weshalb der Platz mittlerweile gesetzlich geschützt ist. Über einen Rundweg können mehrere geöffnete Einzel- und Familiengräber besichtigt werden. In den nur durch leichte Dächer geschützten Gräbern befinden sich Mumien, menschliche Knochen und archäologisch Reste der Grabbeigaben, die über 1000 Jahre alt sind. Die Knochen und Mumien liegen offen, manche tragen Kleidung und haben sogar noch Meter lange Haare auf dem Schädel.  Ein Guide ist vorteilhaft, um interessante Einblicke in die Geschichte der Urvölker zu bekommen. Die Sonne brennt hier ziemlich, daher sollte die Mittagszeit für einen Besuch gemieden werden.

Unser zweiter Halt waren die unglaublich schönen Pyramiden Cahuachi. Das ehemalige Kulturzentrum der indigenen Nazca-Kultur befindet sich 28 Kilometer westlich von Nazca. Das Areal ist eine Ansammlung von Pyramiden und Plätzen mit einer Fläche von circa 24 Quadratkilometern. Cahuachi ist eine der größten Zeremonialstätten, die aus der präkolumbischen Zeit bekannt sind. Archäologen sprechen von fünf Cahuachi-Epochen, die insgesamt acht Jahrhunderte dauerten (von 400 v. Chr. bis 450 n. Chr.). Unser Guide erzählte uns von den Schamanen, die hier ihre Zeremonien hielten. Es werden außerdem immer mehr Gebäude freigegraben. Dieser Ort wird von einem einzigen Mann verwaltet, der hier ziemlich weit weg von der Zivilisation wohnt. Für uns klang dies ziemlich gruselig. Es ist schon heute eine beeindruckende archäologische Stätte mitten in der Wüste, man darf aber gespannt sein, was die laufenden Grabungen noch zutage bringen werden. Es ist erst ein Bruchteil der Anlage freigelegt.

Die meisten kommen nur für einen Rundflug nach Nazca, was sehr schade ist. Wer Zeit hat, sollte unbedingt den Ausflug zum Friedhof und zur Ruine in Betracht ziehen. Wir fanden es sehr sehenswert und man kann einiges über die Geschichte lernen.

0Noch keine Kommentare

Ihr Kommentar
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten