Singapur- die Löwenstadt

30.04.2018
 Travelbohos

Der reiche Insel-und Stattstatt gilt flächenmäßig als kleinster Staat in ganz Südostasien. Außerdem wird er als multiethnischer Staat bezeichnet, in dem Chinesen, Malaien und Inder die größten Teile der Bevölkerung ausmachen. Kaum zu glauben, es leben hier 5,6 Millionen Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern und Religionen friedlich miteinander. Viertel wie Little India, China Town und Arab Street lassen diese kulturelle Vielfalt leben, dort fühlt man sich wie in mehreren Ländern zur selben Zeit. 
Der heutige Name Singapur setzt sich aus den Wörtern Singha (Löwe) und Pura (Stadt) zusammen, welche aneinander gesetzt Löwenstadt ergeben. Dies ist auf die Legende des damaligen Prinzen zurückzuführen, der nach einer friedlichen Begegnung mit einem Löwen im Dschungel, so sehr von seiner Unversehrtheit beeindruckt und dankbar war, dass er die Stadt Tamasek daraufhin zu Singapur (Löwenstadt) benannte. Der Merlion Löwe, ein Fabelwesen, welcher aus einem Löwenkopf und Fischkörper besteht, ist als Wahrzeichen der Stadt zu bewundern. 
Singapur muss wohl die sauberste Stadt sein, in der wir jemals waren. Natürlich ist sie bekannt dafür und wird Fine City genannt. Die Regierung setzt alles in die Wege um Singapur "green and clean" zu halten. Wer gegen die strengen Gesetzte verstößt (Kaugummi auf den Boden spukt, an öffentlichen Plätze raucht, in öffentlichen Verkehrsmitteln trinkt oder isst, Müll auf den Boden schmeißt) muss Strafen bis zu 1.000 SGD bezahlen, Männer bekommen sogar Schläge mit einem Rohrstock auf deren Gesäß. 
Außerdem ist Singapur mit seinem Flughafen eine der wichtigsten Drehscheibe nach Asien und Ozeanien. Weil Singapur kein großes Land mehr besitzt und stetig wächst, lässt es sich aus den Nachbarländern Sand importieren, um die Insel zu erweitern. Solange der Vorrat reicht ;) werden auch Erdmaterial aus eigenen Bergen und dem Meeresboden dafür entnommen. Weil Singapurs Klima tropisch feucht ist, lässt es sich meist das ganze Jahr über bei 28-35 Grad schwitzen. 

Unsere Airbnb Unterkunft

Am Flughafen in Singapur angekommen, ging es mit dem Taxi zu unserer Airbnb Unterkunft, die Wohnung lag in einem 4-stöckigen Gebäudekomplex mit Pool. Da es in Singapur schwierig ist, eine günstige Unterkunft zu finden, mussten wir auch tiefer in die Tasche greifen. Dafür bekamen wir eine moderne, neuwertige Wohnung mit Küche – Endlich mal wieder selbst kochen. Da wir erst gegen 19:30 Uhr ankamen, gingen wir gleich einkaufen. Wie erwartet war es sehr teuer (z.B. Butter über 3€, Haferflocken 3€, Zahnpasta 4€). Nicht umsonst gilt Singapur als eines der Länder mit den höchsten Lebensunterhaltungskosten. Deshalb hießen unsere Stammlokale in Singapur meist Subway und McDonalds…Es war neben Food Courts und Street Food das Günstigste. 

Auf der Shoppingmeile Nr. 1 

Wir haben lange geschlafen, was wohl an der zweistündigen Zeitverschiebung lag. Xenia hat sehnsüchtig darauf gewartet – In Singapur wollte sie endlich ein neues Handy kaufen. Wir besorgten uns an der nächsten U-Bahn-Station einen Tourist Pass für drei Tage (gilt für alle Fahrten mit U-Bahn und Bus). Das Streckennetz in Singapur ist erstklassig. Leicht verständlich und wir mussten maximal drei Minuten auf eine U-Bahn warten. Nur auf Essen und Trinken sollte verzichtet werden (Strafgebühr 300€), wir haben es zum Glück rechtzeitig gelesen :D. Wir fuhren zur Orchard Road, der bekanntesten Einkaufsstraße Singapurs, in der sich auch ein Apple Store befindet. Wir schauten uns ein wenig um, Xenia war sich noch nicht ganz sicher welches sie kaufen soll, deshalb entschieden wir uns am nächsten Tag nochmal herzukommen. Wir liefen noch die Orchard Road entlang, in der sich alle bekannten Marken und mehrere Shoppingcenter befinden. Am liebsten hätten wir eine wilde Shoppingtour gestartet, doch wir sind auf Weltreise und es reist sich ja bekanntlich besser mit leichtem Gepäck ;). Dennoch lohnt es sich hier beispielsweise Elektronik Artikel zu kaufen, weil sie um einiges günstiger sind als in Deutschland. Bei der Ausreise über den Flugverkehr kann zusätzlich die Mehrwertsteuer vom gekauftem Artikel (ab 100 SGD) zurückerstattet werden, wenn das Geschäft am Tourist Refund Scheme (TRS) teilnimmt. Deshalb müsst ihr beim Einkauf darauf achten ob sich das „Tax Free“-Logo am Geschäft befindet oder dort Nachfragen ob sie an der Erstattung teilnehmen...  Wenn wir das nur vorher gewusst hätten, der Bus nach Malaysia war schon längst gebucht.

Die Sentosa Insel

Gegen Abend wollten wir mit dem Cable Car nach Sentosa fahren. Die Suche nach der Cable Car Station gestaltete sich jedoch als schwierig…wir liefen und liefen, aber irgendwie kam das Ziel nicht näher, da es keinen direkten Weg dorthin gab. Wir drehten um und fuhren mit der U-Bahn weiter Richtung Mittelstation, in der man ebenfalls einsteigen konnte. Diese haben wir ohne Probleme gefunden. Da es ab 18 Uhr ein günstiges Abendticket inklusive Show gab, haben wir bis dahin gewartet. Mit der Gondel ging es über ein Kreuzfahrtschiff hinweg mit Blick zum Hafen und auf die Insel Sentosa. Hier ist es ähnlich wie im Europa Park Rust, ein großes Areal mit vielen Attraktionen für Jung und Alt. Universal Studios, Erlebnisbad, Unterwasserwelt, Madame Tussauds, Golfplatz, Shows und sogar Strände. An einem der künstlich angelegten Strandabschnitte haben wir es uns auch gemütlich gemacht, wir hatten nicht das Gefühl in einer Großstadt zu sein, lediglich die Frachtschiffe waren zu sehen. Als plötzlich ein Feuerwerk von der ersten Show „Wings of Time“ zu sehen war, könnten wir erahnen, was uns gleich erwartet. Direkt am Strand befand sich eine Tribüne mit Blick auf das Wasser, in der die Show „Wings of Time“ stattfand. Es war eine Show aus Wasser- und Lichterspielen sowie einem großen Feuerwerk am Ende. Wir hatten so eine derartige Show noch nie zuvor gesehen, uns hat es gut gefallen.

Marina Bay Sands & Gardens by the Bay

Wir starteten, wie immer in Singapur, mit Rührei, Toast und Porridge mit Bananen in den Tag. Danach ging es für uns nochmal zum Apple Store. Xenia war überglücklich endlich ihr neues Spielzeug in der Hand zu halten 😉. Der Apple Mitarbeiter meinte, falls es Probleme mit dem Backup gibt, sollen wir noch mal kurz durchkommen…Mehr zu dem „kurz durchkommen“ am nächsten Tag…
Endlich konnte sie wieder mit einem eignen Handy wild umherknipsen. Wir fuhren also zum Marina Bay Sands, denn hier befinden sich rundherum viele tolle Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Zuerst liefen wir durch das Einkaufszentrum „The Shoppes“. Hier gibt es, ähnlich wie im Venetian in Las Vegas, einen künstlichen Fluss mit Gondeln. Wer hier shoppen möchte, sollte aber einen dicken Geldbeutel dabei haben, denn es gibt zum Großteil Luxusmarken. Weiter ging es zu den drei bekannten Hoteltürmen. Sowohl von außen als nun auch von innen – ein wirklich beeindruckender Komplex.

Nachdem wir aus dem Staunen raus waren, liefen wir direkt zum angrenzenden Gardens by the Bay. Leider regnete es bereits seit einer Weile, aber zum Glück nur leicht. Wir entschieden uns trotzdem eine indoor Attraktion, den Cloud Forrest, zu besuchen, um dem Regen zu entfliehen. Jedoch war es im Cloud Forrest ebenso Nass…Wasserfall und diverse Sprinkleranlagen waren installiert, um den Pflanzen die nötige Feuchtigkeit zu geben.

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang hörte es auf zu regnen und wir freuten uns auf die Weihnachtslandschaft rund um den Supertree Grove. Dieser ist sicherlich das Highlight im Gardens by the Bay, es handelt sich hierbei um pflanzen bewachsene Stahlgerüste in Form von Bäumen. Sie dienen der Aufzucht von seltenen Pflanzen, sowie durch Fotovoltaik zur Gewinnung von Elektrizität für Beleuchtung und Kühlsysteme. Normalerweise kostet es keinen Eintritt, jedoch ist in der Weihnachtszeit ein Christmas Wonderland aufgebaut, wodurch es zwischen 4€ und 6€ kostet (je näher Weihnachten kommt, desto teurer wird es). Dafür bekamen wir einen richtig schönen Weihnachtsmarkt vor atemberaubender Kulisse zu sehen. Täglich findet um 19:45Uhr und 20:45 Uhr die Garden Rhapsody Lichtershow statt. Die künstlichen Bäume erstrahlten in verschiedenen Farben, begleitet von Lichteffekten und Musik – wow, das muss man gesehen haben 😊. Nach der Show hat es sogar geschneit und das bei 30 Grad :D (wenn auch nur künstlich).

Um 21 Uhr haben wir uns noch die Spectra, eine kostenlose Licht- und Wassershow, vor dem Marina Bay Sands angesehen. Wir saßen zu nahe an den Lautsprechern, wodurch es sehr laut war, ansonsten eine schöne Show, wenn auch die Musik etwas übertrieben war.

Zurück in unsere Wohnung passierte Xenia ein Missgeschick…Sie ging versehentlich auf iCloud – Backup wiederherstellen…alle Bilder waren weg, vor allem die vom Supertree Grove, die uns so gut gefielen. Tipp: Macht so etwas nie mitten in der Nacht, es kann eigentlich nur nach hinten losgehen. 

Marina Bay Sands & Gardens by the Bay; Teil 2 mit Handybildern ;)

Da das Aufspielen des Backups auf das neue Handy nicht funktionierte, mussten wir noch mal „kurz“ in den Apple Store. Nach vier Stunden!!! haben wir den Laden verlassen…Der erste Mitarbeiter hat es ewig versucht, hatte aber keinen wirklichen Plan. Wir sollten eine halbe Stunde warten, bis ein Techniker frei ist. Nach fast zwei Stunden kamen wir dann endlich dran…Immerhin haben wir eine halbwegs ordentliche Lösung bekommen. Leider ließen sich die Bilder vom Vortag nicht mehr wiederherstellen. Zum Glück konnten sie die älteren Bilder retten. 

Etwas erschöpft fuhren wir nach Chinatown. Viel Street Food, kleine Geschäfte mit allem möglichen Kram, schön dekorierte Straßen mit Lampions. Es ist aber immer wieder erstaunlich was es so alles gibt und zu welchen Preisen ;). Die "Chinatowns" weltweit sind sich in gewisser Weise sehr ähnlich, jedoch fanden wir es hier besonders gepflegt und gemütlich. Kein Wunder wir sind ja auch in der saubersten Stadt weltweit...

Da die Bilder vom Vortag weg waren, wir aber vom Gardens by the Bay und Marina Bay Sands unbedingt welche wollten, war klar, dass wir abends noch mal dort hingehen. 
Es hat sich auch ein zweites Mal gelohnt 😊. Wir haben die Lichtershow beim Supertree Grove gleich zweimal, aus verschiedenen Perspektiven, angeschaut. Auf dem Rasen liegend die Farbspiele zu beobachten war traumhaft. Doch eins können wir euch sagen, die Bilder waren am zweiten Tag nicht einmal halb so schön... Xenia ärgerte sich noch sehr lange über den Verlust der 300 Bilder, die sie am Vortag voller Motivation gemacht hatte. Jedem dem so etwas schon mal passiert ist, weiß wie ärgerlich so etwas ist.

Als die zweite Show beendet war, liefen wir zur Helix Bridge, die mit ihrer Beleuchtung und Architektur futuristisch aussieht. Von hier hat man einen schönen Blick über den See zur Skyline und dem Marina Bay Sands. Wir schlenderten vorbei am schwimmenden Stadion, ja der Rasen schwimmt tatsächlich auf dem Wasser. 
Um 10 Uhr wollten wir uns, wie am Vortag die Spectra-Show, vor dem Marina Bay Sands anschauen, doch dieses Mal aus einem anderen Blickwinkel, gegenüber des Sees, um die drei Hoteltürme mit Plattform zu sehen. Zwar haben wir von der eigentlichen Show wenig gesehen, da es recht weit entfernt war, aber den Gebäudekomplex in verschiedenen Farben angestrahlt zu sehen war beeindruckend. Zufälligerweise begann zur gleichen Zeit hinter uns auf einer Bühne die Aufführung der Sänger und Sängerinnen von The Voice of Indonesia. Da wir direkt hinter der Bühne saßen, um das Marina Bay Sands zu betrachten, waren die Protagonisten direkt bei uns. Xenia war sofort fasziniert von den Mädels aus Indonesien mit ihren traumhaften Kleidern. Sie freundete sich mit einer 8-Jährigen namens Gabrielle aus Jakarta an, die unbedingt wollte, dass Xenia ihr zuschaut und sie sich nach dem Auftritt nochmal sehen. Das haben wir auch getan, Gabrielle hat Xenia sofort erkannt und ihr während des Auftritts zugewunken. Da es uns so gut gefiel, blieben wir bis zum Ende. Es war einiges geboten, von Jung bis Alt sind alle aufgetreten, vor allem die Kleinsten waren der Hammer. Nach dem Auftritt gab es natürlich noch Bilder mit Xenias kleinem Star und ihr 😉.
Wir liefen noch ein Stück weiter zur Merlion Statue, auch von hier bot sich ein super Blick über den See hinweg zum Marina Bay Sands.

Was macht man am letzten Abend in Singapur? Natürlich die Sky Bar des Marina Bay Sands besuchen 😉. Wenn wir schon nicht den Pool besuchen konnten, da er nur für Hotelgäste zugänglich ist (eine Nacht kostet circa 300€), wollten wir zumindest von der Bar aus einen Blick nach unten werfen…
Nachdem wir uns kurz umgezogen hatten, da es hier etwas nobler zugeht, ging es in den 58. Stock. Die Ce La Vi Sky Bar kostet übrigens keinen Eintritt, die Getränkepreise sind natürlich recht hoch…Aber wenn man bedenkt, dass es direkt unterhalb der Ce La Vi eine Aussichtsplattform für 14€ Eintritt gibt, ist die Sky Bar ein Schnäppchen 😉. Die Sicht von der Plattform aus ist sicherlich etwas besser, da sie weiter herausragt, aber unser Tipp ist die kostenlose Sky Bar. Wir haben uns einen Drink gegönnt und die herrliche Aussicht über das Lichtermeer Singapurs genossen. 
Als wir gegen 1 Uhr gingen und nach der nächsten U-Bahn fragten, mussten wir feststellen, dass um diese Zeit keine mehr fahren. Na ja für was gibt es Uber.

Weiterreise nach Kuala Lumpur

Der Weiterreisetag stand an. Wir haben uns aus Kostengründen gegen einen Flug und für die gut fünfstündige Busfahrt nach Kuala Lumpur entschieden. Bereits um 8 Uhr fuhren wir los Richtung Grenze. Hier mussten alle zur Pass- und Gepäckkontrolle aussteigen, die Abwicklung der zahlreichen Busse verlief erstaunlich schnell.

Wer Richtung Asien fliegt, sollte sich ein Stopover in Singapur überlegen, unserer Meinung nach lohnt es sich in jedem Fall. Vor allem Rund um das Marina Bay Sands ist es wunderschön, vorne der See mit Skyline und hinten die Gardens by the Bay. Wir werden auf jeden Fall nochmal kommen, denn es gibt noch so viel, was wir nicht gesehen haben und auf diese tolle Atmosphäre lassen wir uns doch gerne öfters ein. Singapur gab uns ein Gefühl von Sicherheit, welches wir zuvor in keinem anderen Land hatten. 

1Kommentar

  • Sabrina
    10.05.2018 09:48 Uhr

    DANKE für die tollen Bilder. Da werden Erinnerungen wach an meine Zeit an der deutschen Schule Singapur.

Ihr Kommentar
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten