Clanwilliam & Kapstadt

07.12.2017
 Travelbohos

Clanwilliam

Die Grenzüberfahrt von Namiba nach Südafrika lief ohne Probleme, diese kamen erst nach der Grenze. Da die Gasflaschen für unser Bush Baby aufgebraucht waren, wollten wir eine neue kaufen. Nach über einer Stunde in acht Geschäften haben wir die Suche aufgegeben. Lediglich ein Baumarkt hatte die Flaschen im Sortiment, aber diese waren ausverkauft. Wir hatten noch einiges an Dosenfutter, was wir nicht mehr machen konnten.
Die Fahrt verzögerte sich weiter, als eine Brücke wegen Bauarbeiten direkt vor uns gesperrt wurde…Wir standen über eine Stunde, bis die Brücke freigegeben wurde. Nach zehneinhalb Stunden erreichten wir endlich unseren Campingplatz De Pakhuys. Wir schlugen unser Zelt auf, sahen jedoch später noch Plätze mit Strom, sodass wir uns entschieden, das aufgebaute Zelt über den halben Campingplatz zu schleppen 😁. Zu unserer Freude gab es eine Küche mit Herd, was wir sofort ausnutzten…Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir uns die Suche nach einer Gasflasche sparen können.

Am nächsten Morgens sahen wir uns die Sevilla Rock Art (Felsenmalereien) an. Der Rundweg dauert circa zwei Stunden und führt durch schönes, wildes Gelände vorbei an neun gekennzeichneten Stationen, an denen sich die Malereien befinden. Diese sind zwar nicht immer auf Anhieb zu erkennen, was das Ganze interessant macht. Ab und zu benötigt man Fantasie, um die Zeichnungen zu deuten 😉.

Die Cederberge sind die einzige Region der Welt, in der Rooibos Tee wächst. Dies ist ein traditionelles südafrikanisches Getränk, das als sehr gesund gilt. Um es uns aus der Nähe anzuschauen, fuhren wir über den Parkhuis Pass, der ein grandioses Panorama über die Cederberge bietet, nach Clanwilliam in das Rooibos Tea House. Es ist offen gestaltet, neben Tee gibt es dort handgefertigte Mode und Souvenirs. Die nette Verkäuferin erklärte uns direkt einiges zum Rooibos Tee und welche verschiedenen Sorten es gibt, wir staunten nicht schlecht, da es über 100 waren. Die angebotene Verkostung mit sieben Teesorten, Infos zur Geschichte und Verarbeitung hörte sich interessant an, wir haben uns bei dem warmen Wetter aber einen Eistee gegönnt 😉.

Auf dem Rückweg über den Parkhuis Pass genossen wir noch mal die Cederberge. Wie in einem Freilichtmuseum, riesige Steinbrocken liegen getürmt aufeinander. Hier hat sich Mutter Natur kunstvoll ausgetobt. Wie diese Steingebilde entstanden, dachten wir nur.
Beliebt ist die Gegend außerdem zum Bouldern (klettern ohne Seil), was einige aus unserem Camp gemacht haben. Wir haben uns aber auf eine kurze Wanderung zu einem Wasserfall begeben. Nach 30 Minuten in der prallen Sonne waren wir froh dort angelangt zu sein. Es war ein kleiner Wasserfall mit Bademöglichkeit und herrlichem Ausblick. Übrigens leben in den Cederbergen rund 16 Schlangenarten, darunter sehr giftige. Wir waren froh, dass uns keine einzige über den Weg geschlängelt ist. 

Unverhoffte Fahrt nach Kapstadt

Auf dem Rückweg vom Wasserfall passierte es…Kurz vor dem Ausgang knickte Stefan mit dem linken Fuß um (es fühlte sich für ihn an, wie wenn etwas gerissen ist), der Knöchel wurde sofort dick wie ein Tennisball – Und das am letzten Tag in Südafrika….Er humpelte noch zurück zum Camp, von dort aus fuhren wir direkt ins Krankenhaus nach Clanwilliam. Dort war nur noch eine Arzthelferin anwesend, die lediglich die Erstversorgung übernehmen konnte. Da wir am nächsten Tag ohnehin unseren Flug von Kapstadt aus nach Sri Lanka hatten, entschieden wir uns nach Kapstadt zu fahren. Mit einem Verband, Tabletten und Krücken ging es zurück zum Camp, schnell alles zusammenpacken und auf den Weg ins 250 Kilometer entfernte Kapstadt. Unseren letzten Campingabend haben wir uns anders vorgestellt…Wir hatten Holz geholt und uns auf ein Lagerfeuer gefreut. Nun musste Xenia müde in der Nacht drei Stunden Auto fahren. Gegen 22:30 Uhr waren wir endlich am Krankenhaus, wie sich herausstellte am Falschen, wir wurden in ein privates geschickt. Dort angekommen wurde Stefan zügig behandelt, während Xenia mit dem ganzen Papierkram beschäftigt war. Stefan wurde geröntgt, doch aufgrund der starken Schwellung konnte die Ärztin nicht sagen, ob etwas gerissen ist. Sie legte Stefan eine Schiene an, damit der Fuß ruhiggestellt ist und meinte, wir sollen in Sri Lanka noch mal ins Krankenhaus. Um 1:30 Uhr waren wir endlich fertig, doch wo sollten wir übernachten? Im Krankenhaus gab es keine Möglichkeit, der nette Mann der Rezeption half uns glücklicherweise und telefonierte Hostels ab, was mitten in der Nacht nicht einfach war…Aber er fand das Observatory Backpackers mit 24 Stunden Rezeption, in das wir sofort fuhren. Dort wurden wir mit mehreren Schildern "Maximal zwei Minuten duschen" wieder an das Wasserproblem in Kapstadt erinnert.

Nach einer kurzen Nacht machten wir es uns noch in dem schön gestalteten Wohnraum des Observatory Backpackers gemütlich. Während Stefan es sich mit seiner Schiene am Fuß auf der Couch gemütlich machte, nutzte Xenia die Küche um unser restliches Dosenfutter zu brutzeln. Um 13 Uhr haben wir uns mit Roksana verabredet, um die ganze geliehene Campingausrüstung zurückzugeben und unseren zweiten Backpack, den wir bei ihr gelassen hatten, abzuholen. Wir waren so froh über Roksanas Hilfe, ohne sie wären wir wahrscheinlich nicht nach Namibia gefahren…
Am Flughafen angekommen, mussten wir zuerst noch unseren Mietwagen sauber machen. Ehrlich gesagt waren wir froh, dass wir nur innen kurz den Staub/Sand wegwischen mussten, das Auto sah nach zwei Wochen Namibia aus wie Sau. Am Emirates Schalter fragten wir wegen Stefans Fuß nach, ob wir einen Platz mit viel Beinfreiheit bekommen können. Die Mitarbeiterin meinte, das ist kein Problem, sie sucht uns entsprechende Plätze raus. Aus dem erhofften Upgrade in die Business Class wurde leider nichts, der Platz lag direkt am Gang, damit Stefan den Fuß ausstrecken konnte. Die Plätze bei den Notausgängen mit deutlich mehr Beinfreiheit wären uns lieber gewesen. Na ja Stefan hat die 16 Stunden in jedem Fall überlebt 😉.

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