Die Garden Route

31.10.2017
 Travelbohos

Die Garden Route führt entlang der N2, beginnt offiziell in Port Elizabeth und zieht sich bis nach Mossel Bay. Diese Route ist wohl eine der beliebtesten in ganz Südafrika. Sie glänzt mit ihrer wundervollen Landschaft, die entlang an blauen Lagunen, prachtvollen Stränden, idyllischen Dünen, tropischen Wäldern und steilen Klippen führt. Außerdem gibt es viele Aktivitätsangebote, in jeder Stadt wird etwas geboten...Von Whale Watching, Sandboarding, Wanderrouten bis hin zum Bungee Sprung. Es gibt kaum etwas, was nicht gemacht werden kann.

Jeffrey's Bay

Mit der passenden Musikplaylist überquerten wir die Garden Route, vorbei an wunderschönen grünen Wiesen und Wäldern. Hin und wieder erblickten wir das Meer. Südafrika ist so vielseitig und hat uns wirklich enorm überrascht. Wir wussten von Anfang an, dass hier Schönes auf uns wartet, aber so schön haben wir uns die Landschaft nicht vorgestellt. Unser erster Stopp nach Port Elizabeth war Jeffreys Bay, was auch als Surfer Paradies bezeichnet wird. Leider war das Wetter sehr bewölkt, sodass es uns zuerst in einen der vielen Surferläden zog. Wir hatten fünf Teile ausgewählt, haben sie nach kurzer Überlegung aber doch nicht mitgenommen – unsere Rucksäcke sind schon schwer genug 😁.
Wir schauten uns den Dolphin Beach an, anschließend wollten wir noch an den Paradise Beach. Dort war aber leider Überschwemmung angesagt, somit fuhren wir weiter Richtung Tsitsikamma Nationalpark, um dort die Nacht zu verbringen.

Tsitsikamma Nationalpark

Nachdem wir unsere Forrest Bloghütte im Storm River Mouth Restcamp, mit Meerblick bezogen hatten, bekamen wir großen Hunger und suchten das Restaurant auf, welches sich in einem Zelt direkt an der Küste befand. Dort ließen wir es uns mit einer Lachs Vorspeise, Schniposa und einem Burger so richtig schmecken.Nach der Stärkung wollten wir einen Spaziergang über den Mouth Trail zur Suspension Bridge machen. Ein schöner, 30-minütiger Weg, führte entlang durch einen Wald zum schönen Viewpoint, dessen Mittelpunkt die Hängeseilbrücke war.
Außerdem lässt sich hier gut Kajak fahren, die glücklichen Fahrer kamen uns mit einem breiten Lächeln entgegen. Sie sind durch die schöne Schlucht gefahren und konnten uns die Tour wärmstens empfehlen. Für den nächsten Tag hatten wir aber schon andere Pläne, sodass wir die Tour leider nicht machen konnten.

Am nächsten Morgen  besuchten wir den Big Tree, welcher auch im Nationalpark zu finden ist. Ein 15-minütiger Weg führte uns zu dem 800 Jahre alten Baum. Er ist so groß, dass wir ihn nicht einmal ganz fotografieren konnten und es braucht sechs Menschen mit ausgestreckten Armen um ihn zu umschließen.

Als wir genügend Frischluft im Wald eingeatmet hatten, ging es mit dem Auto weiter zum höchsten Bungee-Jumping-Brücke der Welt – der Bloukrans Bridge. Wir erblickten eine Wahnsinns Brücke und im selben Moment sprang jemand hinunter, die Schreie waren deutlich zu hören. Was muss das wohl für ein Gefühl sein. Xenia will es nicht kennenlernen, Stefan wäre gesprungen, wenn Xenia mitgemacht hätte...Bevor Stefan sie überreden konnte, fuhren wir aber weiter. 😁

Plettenberg Bay

Nun stand das schöne Plettenberg Bay auf unserem Plan. Hier soll es viele Wale geben. Was für ein schönes Fleckchen Erde dachten wir, als wir die Garden Route weiterfuhren. Es war einfach wunderschön hier entlang zu fahren und die Landschaft zu genießen.
In Plettenberg angekommen, fuhren wir die Hauptstraße bis ans Ende und stiegen an einem Strand neben einem großen Hotel aus. Hier war es sehr touristisch, eher nicht so unseres. Aber wir legten uns ein Weilchen hin und sahen den Surfanfängern bei ihren ersten Schritten zu. Uns war das Wasser viel zu kalt, um schwimmen zu gehen. Wir waren ganz amüsiert über die Versuche einer Möwe, unseren Toast zu stibitzen. Bevor wir an den Lookout Beach fuhren, blickten wir von einem Aussichtspunkt hinunter zum weitläufigen Strand. Unten angekommen sahen wir einen schönen Strand, mit Dünen, weichem Sand und vor allem war er sehr naturbelassen und leer. Doch leider war es dort viel zu windig, der Sand schlug uns um die Ohren...Deshalb beschlossen wir, weiterzufahren.

Knysna

Hier wollten wir eigentlich übernachten, doch uns gefiel es nicht so besonders, vielleicht weil das Städtchen etwas langweiliger war. Wir können es nicht genau sagen, aber wir wollten so schnell wie möglich weiter. Obwohl wir gerade ziemliche Glückshormone verspürten, als wir an einem Aussichtspunkt auf dem Berg, unseren ersten Wal im Wasser sahen.

Oudtshorn

Also fuhren wir weiter Richtung Landesinnere nach Oudtshorn. Wir hatten noch keine Unterkunft, doch wir waren zuversichtlich noch etwas zu finden. Als Xenia während der Fahrt, zwischen Berg und Tal, eine Backpacker Unterkunft auf Booking.com entdeckte, beschlossen wir es dort zu versuchen. Wir hatten Glück und wurden gleich mit offenen Armen empfangen. Es war unsere erste Backpacker Unterkunft. Es war wunderschön, jedoch bemerkten wir schnell, dass wir ziemlichen Hunger hatten und fuhren zu einem guten Restaurant namens La Dolce Vita. Doch wir überschätzten unseren Hunger ein wenig. Stefan bestellte sich gleich ein ganzes Menü während sich Xenia eine große Vorspeise und eine deftige Lasagne gönnte…Es blieb ziemlich viel übrig, sodass wir für den nächsten Tag eine Tüte voll Essen hatten. Gestärkt zurück in der Unterkunft angekommen, entdeckten wir, wie der schöne Garten zur Hochzeitslocation umfunktioniert wurde. Die Braut erzählte Xenia tiefenentspannt, dass Sie hier morgen heiraten wird.

Am nächsten Morgen wurden die letzten Hochzeitsvorbereitungen getroffen und gegen 11 Uhr trafen schon die ersten Gäste ein und wir mittendrin 😁. Als wir uns die Spaghetti Reste vom Vortag schmecken ließen, stand die wunderschöne Braut plötzlich vor uns. Wir wünschten ihr einen wundervollen Tag und sie schritt weiter um die Ecke, um mit dem Pfarrer und den Brautjungfern ihrem zukünftigen Ehemann entgegen zu gehen. Was für ein magischer Moment, 

Wer in Oudthoorn zu Gast ist, kommt hauptsächlich wegen den Cango Caves und den Straußenfarmen. Wir haben uns zuerst die Cango Caves angeschaut. die uns sehr beeindruckt haben. Glücklicherweise hatten wir noch eine deutschsprachige Tour mit einer sehr netten Führerin bekommen, die uns alles sehr süß erklärte und sogar mehrere Gesangseinlagen parat hatte. Beim Wort „Luftfeuchtigkeit“ kam sie manchmal ins Straucheln, aber das gefiel uns allen total, weil Sie das so goldig ausgesprochen hat.
Die Caves werden zu den schönsten Höhlensystemen der Welt gezählt. Sie enthalten Tropfsteine und sind insgesamt über vier Kilometer lang, wobei nur die ersten 600 Meter bzw. bei der Adventure Tour die ersten 1200 Meter zugänglich sind. In vielen Steingebilden sind mit etwas Fantasie Figuren und Symbole zu erkennen. Auf einer Seite gab es zum Beispiel den Himmel, hier erkannten wir eine Art Taufbecken, ein Kreuz, ein Altar, das Buch der 10 Gebote und Engel wieder. Auf der anderen Seite erkannten wir den Teufel mit seinen Hörnern. Die Steine sahen grandios aus.
Für diejenigen, die mehr Action brauchen, gibt es auch eine zweistündige Adventure Tour, in der es durch sehr enge Höhlen geht, teilweise muss man sogar kriechen, um durchzukommen – also nichts für Personen mit Platzangst.
Zum Abschluss gab es noch eine Gesangseinlage von einer Gruppe mit Kindern und Erwachsenen, die sich selbst die Höhle angeschaut hatten. Xenia begann zu weinen, weil es sich einfach so schön angehört hatte. Der Saal wurde vor Jahren, als Konzerthalle verwendet, jedoch gingen zu viele Steine kaputt. Das Licht wurde während der Führung nur kurz eingeschaltet, weil es den Steinen schadet. 

Weiter ging es zu einer Straußenfarm. Wir haben uns eine ausgesucht, die kein Straußenreiten bietet, denn das ist absolute Tierquälerei. Hier waren wir uns leider auch nicht ganz so sicher, ob die Tiere 100% gut behandelt werden. Denn ein Strauß war ungewöhnlich zahm, er war quasi das „Showobjekt“ zum Streicheln.
Dennoch war es interessant dem netten Guide zuzuhören und etwas näher über die Tiere zu erfahren. Xenia durfte die Tiere füttern und bekam gleichzeitig eine Massage von ihnen. Uns wurde auch angeboten, Straußenfleisch zu essen, doch das kam für uns nicht infrage.
Es war nichts Weltbewegendes die Farm zu besuchen, wir empfehlen es nur, wenn Ihr wirklich sehr interessiert seid und Zeit habt.

Mossel Bay

„Auf nach Mossel Bay“ hieß es, nachdem wir uns von den lustigen Straußen verabschiedet hatten. Als wir nach der schönen Berg- und Talfahrt dort an der Küste landeten, gingen wir in ein Hotel um dort nach einer Bleibe zu Fragen. Es war glücklicherweise noch etwas frei und wir konnten das Zimmer gleich beziehen. Da es so langsam Abend wurde, machten wir uns auf zum Cape St. Blaize Leuchtturm. Dort gibt es eine wundervolle Wanderroute die bis zu 14 km lang ist. Doch wir genossen „nur“ den fantastischen Ausblick auf den Ozean. Diesen hätten wir stundenlang genießen können, so schön war es. Als die Sonne unterging und es dunkel wurde, machten wir uns auf zum Hotel.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich zum Diaz Strand, jedoch wurde uns davon im Hotel abgeraten. Er sei zu gefährlich, hier passieren oft Überfälle. Also fuhren wir an den Hartenbos Strand am Stadtrand. Damit waren wir aber sehr zufrieden, es gab eine schöne Strandpromenade, mit einigen Geschäften und Restaurants. Wir haben uns sogar eine kleine Abkühlung im Wasser gegönnt, da es zum ersten Mal etwas wärmer war als sonst. Der Ausblick auf Mossel Bay bis zum Leuchtturm war toll. Außerdem findet man am Strand entlang, sehr viele schöne und große Muscheln. Kein Wunder heißt Mossel Bay so viel wie Muschelbucht.
Zur Stärkung gab es noch eine leckere Pizza bei Piza e Vino, dieses Restaurant empfehlen wir sehr gerne weiter. Außerdem hat man von der Terrasse aus einen guten Blick auf das Meer.
Wir legten noch einen Stopp am Santos Beach ein, wo sich eines der originellsten Hostels der Welt, der „Santos Express“ befindet. Ein ausgedienter Zug, in dem es Zimmer zum Übernachten gibt. Wer sein Abteil nicht gerne mit sieben Leuten teilt, kann dort sogar ein Doppelzimmer oder eine Luxussuite beziehen.

Wie wir in vielen Blogs gelesen hatten, befindet sich in Mossel Bay die bekannte Blue Shed Coffee Roastery. Schon am ersten Tag, als wir auf der Suche nach einem Hotel waren, konnten wir sie von der Straße aus sehen und es stand fest, dass wir hier hinmüssen. Ein wundervolles Ambiente mit einer großen Auswahl an Kaffee und Kuchen. Alles war sehr gemütlich sowie mit Charme gestaltet. Draußen machten wir es uns auf einer Matratze gemütlich und tranken köstlichen Kaffee.

Weil es uns am Vortag so gut auf dem Cape St. Blaize Hügel gefallen hatte, wollten wir noch einmal dorthin und bis zum Leuchtturm laufen.
Schon als wir hochliefen, entdeckten wir an einer besonders schönen Stelle ein verliebtes Pärchen mit Picknickkorb. Sie lasen zusammen in einer Bibel und blickten auf das weite Meer. Gerne wären wir auch an dieser Stelle gesessen, es war wirklich die schönste. Wir setzten uns ein paar Meter weiter hinter die beiden um nach Walen Ausschau zu halten. Glücklicherweise erkannten wir auch welche, sogar drei nebeneinander.
Der junge Mann, welcher mit seiner Freundin vor uns saß, hatte einen Plan und weihte Xenia in diesen ein, gab ihr sein Handy und bat sie, den Moment zu filmen, in der er sie fragen wird, ob Sie Ihn heiraten möchte. Ja, so soll er sein - der perfekte Moment, für Xenia war es zum dahin schmelzen. Es ging noch weitere sieben Minuten, bis er die Sache mit sich ausgemacht hatte und endlich zu ihr ging, sie war in dieser Zeit total in die Bibel vertieft und merkte nicht, was um sie herum alles geschah. Auch als er vor ihr stand, dauerte es eine Weile, bis sie ihn anschaute... Er ging auf die Knie und sprach zu ihr. Wir konnten es aber nicht ganz genau hören, da sie schon ein paar Meter von uns entfernt waren. Sie brach natürlich gleich in Tränen aus, Xenia war auch total berührt. Wir wünschten den beiden alles Glück der Welt und stiegen nachdem wunderschönen Erlebnis den Berg wieder hinunter und verbrachten einen schönen Abend im Hotel.

Unser letzter Tag in Mossel Bay wurde ziemlich actionreich. Schon lange hat es uns gereizt einmal Sandboarding auszuprobieren, nun war es soweit. An einer Tankstelle trafen wir uns mit den Jungs von Billeon und den anderen Teilnehmern, um gemeinsam zur größten Düne in Südafrika zu fahren.
Dort angekommen gab es eine kurze, wie auch lustige Einweisung vom coolen Coach Leon. Wir wurden in Gruppen mit vier weiteren Deutschen eingeteilt. 
Für uns ging es hintereinander auf einem kleinen Plastikboard auf dem Bauch den Hügel hinunter. Etwas Mut gehörte mit dazu, denn es ging ziemlich schnell bergab und man musste vor der Kurve mit einem Fuß versuchen zu lenken, um die Kurve zu bekommen. Es hat riesigen Spaß gemacht 😊.
Doch das Hochkommen war für uns eine Katastrophe...Alle 30 Sekunden blieb Xenia stehen, um eine Pause zu machen. Es war unglaublich anstrengend, als sie oben ankam, hatte sie erst einmal Ohrenschmerzen vom starken Wind. Doch der Spaß überwog, sie konnte es kaum erwarten noch einmal, runter zu heizen. Dieses Mal wollten wir zusammen als Sandwich fahren (Xenia lag auf Stefan 😁). Das war ziemlich lustig, tat aber auch ein bisschen weh. Beim dritten Mal traten wir ein Rennen gegeneinander an. Xenia lag am Anfang klar vorne (durch die Mithilfe des Coaches), doch Stefan überholte sie in der Kurve und holte sich den Sieg.
Nach dem dritten Mal hochlaufen waren wir echt alle ganz geschafft und liefen zurück, um an der nächsten Station mit den Snowboards zu fahren.
Da Xenia als Einzige in unserer Gruppe schon Snowboard Erfahrungen hatte, musste sie beginnen. Es klappte auf Anhieb ganz gut, es muss in die Surfhaltung gegangen werden.
Bei den anderen sah das Ganze, bis auf ein paar hinfallen, auch super aus. Sandborden macht sehr viel Spaß und es wird keinerlei Vorerfahrung benötigt. Ihr braucht also keine Angst davor zu haben, bis jetzt hat es jeder hinbekommen.
Außerdem waren die Leute in unserer Gruppe super. Wir hatten tolle Gespräche, oft miteinander gelacht und haben wieder einige Tipps erhalten.
Nachdem wir uns verabschiedeten, stiegen wir glücklich ins Auto, um weiter nach Kap Agulhas zu fahren, zum südlichste Punkt Afrikas. So endete unsere Garden Route Tour, doch die Straßen bis nach Kapstadt hatten auch einiges zu bieten.

1Kommentar

  • Klaus Eckenfels
    01.11.2017 20:28 Uhr

    Nachdem eure mum den blog eben gelesen hat und ich glaube bei ihr feuchte augen erkannt zu haben, sitze ich nun mit dem tablet und eurem blog in der badewanne.ich weiß jetzt auch was sie bewegt hat. (Der romantische heiratsantrag) ich bin ja weiß gott kein Bücherwurm aber eure berichte und bilder sind immer wieder spannend und fesselnd.dafuer lasse ich selbst den "tatort" sausen.nun muss ich aber heisses waser nachlaufen lassen vor lauter lesen wird das wasser kalt.euch noch viele schoene Begegnungen. Weiter so.dad

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