Von Kap Agulhas nach Kapstadt

03.11.2017
 Travelbohos

Wir können Euch versichern, dass die schönen Ecken und Straßen nicht nur entlang der Garden Route zu finden sind. Bis nach Kapstadt wurden wir immer wieder von der unglaublichen Landschaft verzaubert.

Am südlichsten Punkt Afrikas - Kap Agulhas

Bevor wir zu unserer Unterkunft fuhren, wollten wir in Kap Agulhas noch etwas zum Abendessen einkaufen, doch leider war das Örtchen so klein, dass es nicht einmal einen größeren Supermarkt besaß. Also dachten wir uns, wenn wir jetzt schon mal dort sind, besuchen wir den Leuchtturm. Eine ziemlich steile Treppe führte hinauf zum schönen Ausblick über Kap Agulhas. Wir hatten sogar noch Zeit, um zum südlichsten Punkt Afrikas zu fahren. Hier gibt es eine Gedenkplatte, mit der wir natürlich ein Foto machten, allerdings war es das auch schon. Insgesamt recht unspektakulär. Es wird aber aktuell dort gebaut, wahrscheinlich um das Ganze interessanter zu machen.
Wir fuhren noch ein Stück weiter nach Suiderstrand, was uns wie eine Geisterstadt vorkam. Es war keine Menschenseele zu sehen und vor vielen Häusern stand ein Schild „for sale“. Der Strand war ebenfalls nicht lohnenswert, da es nur eine steinige Fläche war, die ins Wasser führte. Wir bevorzugen eher weichen Sand 😉.
Auf dem Rückweg machten wir zwischen Suiderstrand und Kap Agulhas noch an einem Schiffswrack halt, welches ein beliebtes Fotomotiv ist. Das japanische Schiff Meisho Maru 38 lief 1982 in den stürmischen Gewässern auf Grund. Es soll hier aber noch viele weitere Wracks geben. An diesem Punkt trifft der Atlantische auf den Indischen Ozean, wodurch es heftige Meeresströmungen gibt, die zusammen mit starkem Wind für bis zu 30 Meter hohe Wellen und stürmisches Gewässer sorgen.
Kap Agulhas wirkte auf uns etwas verschlafen und wäre es nicht der südlichste Punkt Afrikas, auch nicht unbedingt eine Reise wert.

Bei Reinette in Struisbay, was sich in der Nähe von Kap Agulhas befindet, war jedoch leben angesagt. Sie wollte uns schon vermisst melden, weil wir erst so spät ankamen. Als wir endlich vor ihrer Haustüre standen, war sie sehr erleichtert und freute sich sehr. Sie schloss uns gleich in die Arme, es hat sich angefühlt wie nach Hause zu kommen. Die nette Reinette lebt hier alleine mit ihrem Hund, sie ist immer froh Gäste im Haus zu haben. Das Zimmer war urgemütlich, gerne hätten wir hier länger verweilt.

Weltstadt der Wale - Hermanus

Wir verabschiedeten uns am Morgen von der lieben Gastgeberin Reinette sowie ihrem Hündchen und fuhren weiter nach Hermanus, der Weltstadt der Wale.
Wir erhofften uns natürlich viele im Meer beobachten zu können...Erst mal stiegen wir an einen Aussichtspunkt, in der Nähe vom alten Hafen, aus dem Auto und atmeten die frische Meeresluft ein. Als wir auf das Meer blickten, schien alles noch sehr unspektakulär, daher liefen wir die Promenade entlang, schauten uns den alten Hafen an und machten einige Fotos. Alles hatte sein eigenes Flair, Palmen ließen die Stadt bezaubernd wirken. Romantisch war das Städtchen allemal.
Nach einer Weile entdeckten wir unseren ersten Wal, erst beim genaueren hinsehen, sahen wir neben dem ausgewachsenen Tier noch ein Junges. Stundenlang hätten wir den beiden zu schauen können, wie sie im Wasser nebeneinander auf und abtauchten und kilometerweit schwammen. Dutzende Vögel flogen um sie herum. Wir liefen den Beiden vom Land aus hinterher, bis wir irgendwann wieder am Auto waren. 
Wir entschlossen uns noch am Strand in Hermanus, der etwa zehn Autominuten außerhalb lag, zu relaxen. Ein schöner breiter Strand erwartete uns, an dem wir ein Weilchen entlangliefen und den Wellen lauschten. Zwischen den Dünen machten wir es uns gemütlich, doch war es wie so oft in Südafrika, sehr windig. Mit einer Jacke am Strand zu liegen und laufend den Sand aus den Augen reiben zu müssen, ist leider nicht so angenehm 😉.
Da wir sowieso Hunger hatten, fuhren wir zurück und holten uns in Hermanus einen Snack. Währenddessen buchten wir noch die nächste Unterkunft in Simons Town. Dieses Mal etwas ganz besonderes, eine Ocean Villa, da wir an diesem Tag unseren vierten Jahrestag hatten. Zur Feier des Tages wollten wir es uns besonders gut gehen lassen 😊.

Beach Villa - Simons Town

Zum Glück haben wir uns zur Weiterfahrt entschieden, denn es fing nun fürchterlich an zu regnen. Zu schade, weil die Landschaft um uns herum so schön war... Kurz bevor wir in Simons Town ankamen, besorgten wir uns noch ein paar Lebensmittel im, von uns geliebten, Pick n Pay. In der Villa wurden wir von Rob dem Hausbesitzer und seinen Hunden freundlich empfangen. Die Zimmer waren wunderschön, sie hatten viele große Fenster mit perfektem Meerblick. Rob erzählte uns, dass er die letzten Tage sechs Wale mit Jungen vom Haus aus gesichtet hat. Sie bleiben hier eine Weile, bis die kleinen größer geworden sind, meinte er.
Wir entspannten uns, kochten etwas und schauten uns die vielen Bilder an, die wir bisher auf der Reise gemacht hatten...Kaum zu glauben um wie viele Erfahrungen wir schon reicher geworden sind. Dafür sind wir unendlich dankbar und schätzen es, Tag für Tag unseren Traum leben zu können.
Die Wohnung besaß so viele schöne Details. Rob und seine Frau Hazel hatten wirklich einen guten Geschmack. Sie sind beide Künstler, Fotografie und Architektur sind ihr Leben.
Die Hunde hatten sogar ihr eigenes Zimmer mit schöner Lampe, Bildern an den Wänden, Sitzgelegenheiten sowie Deko. Es wirkte wie ein Designer Wohnzimmer, da hätten wir sogar gerne drin gehaust 😁.
Am nächsten Morgen wurden wir vom wunderschönen Sonnenaufgang geweckt. Diesen konnten wir direkt vom Bett aus anschauen 😊. Beim gemütlichen Frühstück konnten wir durch das Panoramafenster auf dem Meer ein Segelschiff und U-Boot beobachten. Wale haben sich leider keine gezeigt, aber die Aussicht sah aus wie gemalt. Rob war draußen ganz fleißig, denn er möchte bald eine neue Airbnb Wohnung im Nebengebäude eröffnen. Die beiden wünschten uns eine gute Weiterreise und wir verabschiedeten uns.

Bunte Strandhäuser - Muizenberg

Vielleicht kennt der ein oder andere von euch die Postkarten oder Bilder mit den kleinen bunten Holzhütten direkt am Strand? Jedenfalls stehen diese in Muizenberg. Wir wollten sie zumindest kurz besuchen, um einen Schnappschuss zu machen 😉. 
Muizenberg hat natürlich noch vieles mehr zu bieten, doch leider hatten wir keine Zeit die Stadt genauer anzuschauen, da an diesem Tag ziemlich viel geplant war. Nächstes Mal bleiben wir definitiv länger dort.

Die Pinguine Südafrikas - Boulders Beach

Nun erwartete uns aber eines der Highlights auf dem Weg nach Kapstadt, der Boulders Beach 😊. Wir träumten schon lange davon, einmal den Pinguinen in Südafrika zu begegnen - nun wurde es wahr. Schon auf dem Parkplatz waren einige zu sehen. Ein Weg führte zum Badestrand, während der Andere zum Eingang führte. Die knapp 4,50€ pro Person waren bezahlt, es ging endlich zu den Pinguinen. Wir hätten hier Stunden verbringen können, denn es war sehr amüsant den kleinen, lustigen Wesen bei ihrem alltäglichen Pinguin Dasein zuzusehen. Besonders lustig war es, wenn eine Welle sie im Wasser davon schwemmte oder sie einen intensiv anstarrten und den Kopf kreisten. Erstaunlich war, dass die Babys schon ziemlich groß waren, manchmal so groß wie die Eltern selbst.
Nicht nur die Pinguine waren eine Augenweide, sondern auch die Umgebung, in der sie sich befanden. Ein toller Strand mit großen Steinfelsen im Wasser, herrlich. Wenn wir an diesem Tag nicht noch das Kap der Guten Hoffnung sowie die Fahrt nach Kapstadt vorgehabt hätten, wären wir noch ein Stückchen weiter zum Strand gegangen. Hier kann man den Pinguinen nämlich direkt begegnen und sich zu ihnen gesellen. Wer sich ins kalte Wasser wagt, sogar mit ihnen schwimmen und das ganze sogar kostenlos...Wir fragten uns, warum wir das nicht gleichgemacht haben, dann hätten wir uns auf jeden Fall die Menschenmengen um uns herum erspart. Doch die Uhr rannte leider viel zu schnell, sodass wir weiter Richtung Kap der Guten Hoffnung fahren mussten. 

Cape Point und das Kap der Guten Hoffnung - Table Mountain National Park

Wenn wir vorher gewusst hätten, dass die beiden Sehenswürdigkeiten in einem so großen Naturschutzgebiet liegen, welches noch viel mehr Sehenswertes zu bieten hat, hätten wir uns einen ganzen Tag eingeplant. Hier befinden sich tolle Wanderwege, wundervolle Natur, Felsformationen und eine vielseitige Tierwelt im und außerhalb des Wassers. Wir hätten uns vorher wohl besser informieren sollen…😉.
Aber immerhin schafften wir es, die beiden bekanntesten Orte im südlichen Teil des Parks anzuschauen. Zuerst ging es den Cape Point nach oben zum Leuchtturm, von wo aus man eine tolle Aussicht geboten bekommt, sogar Hermanus und der Tafelberg waren zu sehen.Am Kap der Guten Hoffnung war ziemlich viel los. Vor allem zum Schild mit der Aufschrift „CAPE OF GOOD HOPE“ drängten sich viele, um ein Bild zu ergattern. Wir natürlich auch, wenn schon denn schon 😁. Aber viel schönere Aufnahmen ließen sich auf den Felsen mit dem Meer im Hintergrund machen. Es ging sogar noch einen Berg hinauf, von dem wir einen wundervollen Ausblick auf das ganze Kap hatten. Der Ort war für uns ziemlich magisch, er verlieh uns für einen Moment so viel Ruhe und Stille, wir konnten in uns kehren und alles auf uns wirken lassen. Vögel flogen in Schwärmen vor uns her, tolle Steintürmchen ließen auf sich wirken, die Luft roch frisch und salzig, der Wind zog sanft an uns vorbei und das Meer zog uns in seinen Bann. An diesem Ort lässt sich definitiv den inneren Frieden finden. 
Leider blieb auch hier die Zeit nicht stehen, es war schon spät und Kapstadt erwartete uns bereits. 

0Noch keine Kommentare

Ihr Kommentar
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten