Von Nungwi hörten wir wirklich nur Gutes, also war es ein Muss, dorthin zu fahren. Theresa und ihr Fahrer brachte uns, samt vier Kinder, am Freitagabend nach Nungwi. Eigentlich wollten wir viel früher aufbrechen, doch der Abschied fiel nicht leicht und die Kinder hatten eine wahnsinnige Abschiedsshow für uns Volunteers gezeigt.
Aber jetzt zurück zum nördlichsten Ort der Insel, Nungwi. Die Fahrt dorthin dauerte 70 Minuten. Im Nungwi House, einer kleinen Anlage mit zehn Zimmern, wurden wir sehr freundlich von Moudi in Empfang genommen. Er erzählte uns, dass wir momentan noch die einzigen hier sind, aber am Abend noch weitere Gäste anreisen werden. Er bat uns, da das Hotel nach einer Renovierung und Sanierung erst seit wenigen Tagen neu eröffnet wurde, alle Unannehmlichkeiten oder Mängel zu nennen, damit er von Anfang an das Bestmögliche aus der Anlage herausholen kann. Das Zimmer gefiel uns auf Anhieb sehr gut. Das Bad und das Bett waren für uns purer Luxus, nachdem wir im Waisenhaus ganz einfach gelebt hatten.
Nach einer wohltuenden Nacht mit ganz viel Schlaf, wurden wir am nächsten Morgen in der Lobby, inklusive Blick auf den schönen Garten, mit einem grandiosen Frühstück überrascht. Von so einem Frühstück konnten wir bisher auf ganz Sansibar nur träumen. Es gab eine große Obstplatte mit Papaya, Melonen und Bananen, danach durften wir zwischen verschiedenen Ei-Varianten wählen und entschieden uns für normales Omelett. Dazu gab es Chapati, Toast, Erdnussbutter, Butter, Marmelade, Kaffee und Tee. Den Morgen verbrachten wir, bei Reggae Musik, mit der Arbeit an unserem nächsten Blogbeitrag.
Zur Mittagsstunde wollten wir den Strand erkunden. Moudi unser Hotelmanager begleitete uns die vier Minuten zu Fuß zum Strand. Dort befanden sich viele schöne Lokale, vor allem aber begegneten wir vielen Rastafaris. Moudi meinte, sie sind nicht alle vertrauenswürdig, manche verkaufen Marihuana und melden es nach dem Kauf der Polizei oder betrügen. Wir
sollen uns auf keinen Fall auf so etwas einlassen und nachts besonders aufpassen, da er in den wenigen Tagen die er in Nungwi ist, nachts schon einige betrunkene oder unter Drogen stehende gesehen hat.
Nachdem uns Moudi wieder alleine zurückgelassen hatte, kam auch schon der Erste mit Dreads hergelaufen und stellte sich freundlich vor. Er war 24 Jahre alt und ziemlich interessiert mit uns am Strand entlangzulaufen. Wir wussten im ersten Moment nicht, was das für eine Masche sein sollte, doch er wollte uns nicht unbedingt was aufdrängen. Als Xenia ihn nach seinem Job fragte, meinte er, er ist Vermittler zwischen Ausflugsbüros, wenn wir wollen, kann er uns etwas organisieren. Er begleitete uns zur Schildkrötenstation (Mnarani Marine Turtles Conservation Aquarium), die wir uns anschauen wollten. Diese fanden wir teilweise gut, andererseits war es in manchen Becken doch sehr beengt. Uns wurde erklärt, dass dort die Krankenstationen sind und die Babys, die nicht viel Platz brauchen. Jedoch soll dieses Aquarium sehr für den Tierschutz sprechen und wird sogar von einer Organisation und deren freiwilligen Helfern unterstützt. Dass die Schildkröten-Eier zum Schutz vor ihren Feinden in die Station gebracht werden, um dort ausgebrütet und aufgezogen zu werden ist sicherlich positiv. Die älteren Schildkröten seien dort, um sie vor Fischernetzen, Wilderern und Umweltverschmutzungen zu schützen. Es war zum Teil sehr interessant, etwas über Schildkröten zu erfahren und anfangs durfte Xenia die großen im Wasser mit Seegras füttern und streicheln. Die Station ist nichts Spektakuläres und sehr kurzweilig. Wir selbst möchten Tiere lieber in freier Natur sehen.
Beim Zurücklaufen waren wir wieder einmal verblüfft, wie schnell Mutternatur das Wasser anstiegen lies. Wo wir vorher noch so viel Platz zum Durchlaufen hatten, war bereits überall Wasser. Die Flut kommt hier um circa 15 Uhr geschwind zurück. Wir mussten ziemlich weit nach oben steigen, um nicht kniehoch im Wasser zu laufen. Als wir den Strand, an dem wir anfangs angekommen waren, wieder erreichten, verabschiedeten wir uns von unserem neuen Freund und legten uns noch eine Weile an den Strand. Hier mussten wir auch zweimal nach oben Rücken, damit unser Handtuch nicht nass wurde.
Direkt neben uns war ein schönes Felsenrestaurant namens Coco Cabana, dort gingen wir auch direkt zum Abendessen. Stefan gönnte sich Spaghetti, während Xenia Local food – Spicy Reis (ja doch schon wieder) mit Chicken und lokalem Gemüse aß. Es hat uns beiden sehr gut geschmeckt und wir hatten übrigens den schönsten Platz im ganzen Restaurant bekommen mit einem wunderbaren Blick zum Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen starteten wir wieder mit einem großen leckeren Frühstück, diesmal tauschte der aufmerksame Hotelmanager die Papaya gegen Ananas, weil er erkannte, dass wir Papaya nicht so mögen.
Der Himmel sah ziemlich bewölkt aus, bei Nieselregen liefen wir Richtung Strand. Wir wollten uns den südlicheren Strandabschnitt von Nungwi anschauen. Es war ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten. Nicht die unendlich breiten und langen Strände wie an der Ostküste, sondern es gab immer wieder Buchten mit vielen Hotels, die teilweise auf Holzstelzen standen. Irgendwann fanden wir ein schönes Plätzchen und legten uns in den Sand. Dieser war zwar sehr feucht und von Ameisen übersät, aber das störte uns nicht wirklich. Später zeigte sich die Sonne wieder und es wurde ziemlich heiß. Wir genossen den Blick auf das türkis leuchtende Meer. Als wir schon kurz vor einem Sonnenstich standen, entschlossen wir uns zurück zum Hotel zu laufen. Die Flut erreichte sogar die Hotelwände, wir mussten also unsere Rucksäcke etwas höher spannen und durch das Meer laufen, um wieder vorne an unserem Strandabschnitt anzukommen, doch das war überhaupt kein Problem.
Zum Abendessen gingen wir wieder nach draußen und besuchten das Mama Mia, das war direkt gegenüber vom Restaurant, an dem wir am Tag zuvor gespeist hatten. Dort gab es leckere Pizza, für Stefan Pizza Nr.3 wohlgemerkt :D.
An unserem letzten Tag in Nungwi wollten wir unbedingt nach Kendwa spazieren. Ursprünglich hatten wir auch geplant dort ein oder zwei Nächte zu verbringen, aber ein weiterer Hotelwechsel war uns dann doch zu stressig, außerdem haben wir uns im Nungwi House sehr wohlgefühlt.
Wir liefen um ca. 9.10 Uhr los. Es war schön am Strand entlangzulaufen, doch wir bemerkten, dass die Flut noch höher als gedacht war...An einem Hotel war vorerst Endstation – Es war kein Sand mehr zu sehen, sondern nur Wasser, das an die Felswände prallte. Wir wollten durch das Hotel laufen, aber wurden von einem Massai, der dort wohl als „Türsteher“ arbeitete, abgewiesen. Na ja also versuchten wir unser Glück an der Felswand entlang durch bauchhohes Wasser. Das war nicht ganz so einfach, da zum einen immer wieder Wellen kamen und der Boden durch Steine uneben war, zum anderen hatten wir die Kamera und Drohne dabei. Da Xenia regelrecht im Wasser versank, musste Stefan „Gepäckträger“ spielen und hoffen, dass Kamera und Drohne trocken bleiben – Alles gut gegangen 😊.
Wir liefen vorbei an schönen Luxus Resorts - was hier eine Nacht wohl kosten mag? Von den Strandabschnitten her wurde es immer schöner, doch leider tummelten sich viele dicke Regenwolken am Himmel.
Als wir Kendwa nach circa einer Stunde erreicht hatten und es uns in einem Strandbett (ja es war wirklich ein Bett 😊) gemütlich machten, fing es an zu regnen.Doch wir blieben zuversichtlich unter dem Sonnenschirm liegen. Nach 40 Minuten waren endlich wieder Sonnenstrahlen zu sehen, die den Regen verscheuchten. Somit konnte Stefan ein bisschen mit der Drohne fliegen und tolle Aufnahmen aus der Luft machen.
Das Wasser hier war total klar und sauber...einfach traumhaft. Um circa 15 Uhr liefen wir langsam zurück, um diesmal die Flut zu meiden und besser durchs Wasser zu kommen. Allerdings mussten wir nach 200 Metern nochmal einen Stopp einlegen – Hier war ein wunderschöner Strandabschnitt mit glasklarem Wasser. Das wollten wir unbedingt nochmal ausnutzen und zumindest kurz baden 😊. Was uns hier in Nugwi und Kendra wunderte war, dass die Massai Männer hier keinerlei Anstalten machten uns anzusprechen, als seien wir unsichtbar.Abends gab es ein Low Budget Abendessen - Brötchen vom Bäcker für 60 Cent.
Insgesamt hat es uns zum Baden hier besser als an der Ostküste gefallen, vor allem da es windstiller war und auch bei Ebbe sehr gut gebadet werden konnte.
Hattet ihr Probleme mit der Drohne oder musstet ihr dafür eine Genehmigung holen?
Vielen Dank
Hallo Marco,
2017 hatten wir keine Probleme die Drohne mitzubringen. Wir haben mal in den aktuellen Richtlinien nachgeschaut und dort steht, dass man sie mittlerweile registrieren lassen muss. Das war damals nicht so, vor Ort beim Fliegen gab es auch keinerlei Probleme.
Wünschen dir weiterhin viel Spaß bei der Vorbereitung und hoffen, dass das Anmelden einfach sein wird.
Liebe Grüße aus Adelaide
Xenia und Stefan