Sansibar-Paje

09.09.2017
 Travelbohos

Die Leiterin vom Waisenhaus hat uns eine Fahrt nach Stone Town organisiert, von dort ging es mit dem Dalla Dalla (Fahrt ca. 60 Minuten) wieder an die Ostküste nach Paje. Kaum waren wir zu Fuß am Straßenrand Richtung Hotel unterwegs, hielt ein Jeep an. Zwei nette Schotten fragten, wo wir hinwollen, sie nehmen uns gerne mit – Wir haben die Rucksäcke in den Kofferraum geworfen und sind eingestiegen 😊. Über diese nette Geste haben wir uns sehr gefreut.
Im Paje Hotel hatten wir ein großes Zimmer (eine Hütte aus Palmzweigen und Bananenbaumblättern) mit großer Terrasse, einem Doppelbett und zwei Einzelbetten. Der Hotelmanager fragte aus Spaß, wo unsere Kinder sind – Stefan antwortete „in unseren Rucksäcken“. Der Manager musste lachen :D. Es gab noch einen Pool, sowie ein schön angelegter Garten mit Sitzmöglichkeiten, Liegestühlen und Hängematten.

Nachmittags sind wir zum Strand gelaufen (ca.8 Minuten vom Hotel aus). Endlich zurück am Meer dachten wir, es ist immer wieder traumhaft im Sand zu stehen und auf die unendlich wirkende Weite des Meeres zu blicken…Es war recht windig, also optimale Bedingungen für die vielen Kitesurfer im Wasser. Wer das Kitesurfen lernen möchte, ist hier richtig. Es befindet sich eine Surfschule nach der anderen am Strand. Kurz mussten wir überlegen, da wir bereits beim Surfen in Indonesien Riesen Spaß hatten, aber mit Blick auf unser Budget war es uns zu teuer (25€ die Stunde). Als wir den Anfängern zugesehen haben, dachten wir, dass hier eher Tage als Stunden benötigt werden, um das Kitesurfen zu lernen. Jedenfalls war es lustig anzusehen :D.
Nachdem tagelange Reis essen im Waisenhaus, gönnten wir uns in der B4 Beachbar Burger mit Pommes. Auf dem Burger war Pesto, das haben wir so auch noch nie gesehen, jedenfalls eine gute Idee – sehr lecker.
Der Strand ist mehrere Kilometer lang, auch hier gibt es, wie an der ganzen Ostküste, Ebbe. Morgens war Ebbe, ab 11 Uhr stieg das Wasser an. Es konnte also mittags sehr gut gebadet werden, Seeigel haben wir hier keine gesehen.

Am Samstagmorgen haben wir im Garten unseren ersten Sansibar Beitrag fertiggestellt. Bei 28 Grad, Sonnenschein und in Badehose macht das Arbeiten gleich viel mehr Spaß 😊.
Mittags haben wir nach einem 10-minütigen Strandspaziergang vor dem Cristal Resort and Spa Hotel freie Liegestühle direkt am Strand (rund herum wenig Leute) entdeckt. Das Schild „ausschließlich für Hotelgäste oder Restaurantbesucher“ haben wir überlesen, es war ein sehr schöner Platz zum Relaxen.
Ach ja, am gesamten Strand laufen die Massai Männer den ganzen Tag auf und ab. Sie sprechen hauptsächlich Weiße an, verwickeln sie in ein Gespräch, um irgendwann etwas verkaufen zu wollen. Sie sind sehr nett und lustig, Xenia hat sich immer wieder mit ihnen unterhalten, während Stefan einfach weiter lief, da es mit der Zeit nervte, ständig angesprochen zu werden (ca. 20 mal am Tag das Gleiche anhören). Außerdem waren auch Kinder unterwegs, die ziemlich aufdringlich nach Geld bettelten.
Abends auf dem Rückweg haben wir direkt am Strand im Ocean Restaurant gegessen. Es war ziemlich teuer, Stefans Spaghetti für 8 € waren zwar gut, aber eine sehr kleine Portion, Xenias Avocadosalat und Chicken mit Reis waren nicht gut – danach war ihr kurz schlecht. Durch den Wind und Sonnenuntergang wurde es ziemlich frisch, wir hätten uns eine Jacke gewünscht.
In der Dunkelheit den Weg zum Hotel zu finden…Gar nicht so einfach. Wir liefen am Strand entlang, fanden aber den schmalen Weg Richtung Hotel nicht mehr. Nachdem wir zweimal vor und wieder zurückgelaufen waren, gingen wir durch ein Hotel, um auf die richtige Straße zu kommen.
Beim aufschließen unserer Zimmertür merkte Stefan, dass diese sich trotz Vorhängeschloss problemlos öffnen lies...Tag der offenen Tür, aber zum Glück ist nichts passiert. Die nächsten Tage haben wir zusätzlich zwei von unseren Schlössern verwendet. Im Zimmer durften wir den lauten Gesprächen und später einem Film von den zwei Japanern aus dem Nachbarzimmer zuhören…Da unsere Räume nur durch geflochtene Zweige getrennt waren, war es sehr hellhörig.

Am vorletzten Tag in Paje gab es morgens eine Überraschung – Wir hatten nachts wohl Besuch. Der Inhalt des Mülleimers lag verteilt im Bad und die Seife sah aus wie Schweizer Käse. Gesehen haben wir den Besucher aber nicht...
Da es im Hotel eine Küche gab, wollten wir diese auch nutzen, allerdings scheint das Einkaufen auf Sansibar gar nicht so einfach zu sein. Wir waren in vier „Straßenläden“ um Nudeln, Tomatensoße, Zwiebeln, Lauch und Brot zu kaufen. Allgemein haben wir bis auf einen „Tante Emma“ Laden mit etwas mehr Auswahl, nur Straßenläden entdeckt, die kaum Auswahl hatten. Die Nudeln mit Tomatensoße aus der Dose haben aber nicht wirklich geschmeckt. In der Küche gab es Begegnungen mit anderen Reisenden, die Interessantes berichteten und uns beim Suchen der richtigen Küchenutensilien halfen. Als Xenia, der Tollpatsch, einen Mann mit zwei Tassen heißem Tee umrannte, schaute dieser so, als würde er sie gleich umbringen wollen...Wir machten uns dadurch etwas unbeliebt.
Nachmittags haben wir es uns, wie schon am Vortag, auf den Liegestühlen des Cristal Resort and Spa Hotels gemütlich gemacht. Xenia hat sich, während Stefan sich sonnte, eineinhalb Stunden mit den Massai Männern unterhalten…Sie versuchten ihr Swahili, sowie die Massaisprache näher zu bringen und zeigten ihr ihre Sprünge, die sie bei einem Löwenangriff auf ihre Kuhherde ausführen, um diese mit einem Sperr zu töten. Bestimmt kannte sie inzwischen 20 Massai Männer…u.a. Simba, Mister Killi, Elias, Isaya und Longischi :D 

Jeden Morgen genossen wir die Aussicht von unserer Terrasse, auf den wunderschönen großen Palmengarten. Die Sonne lachte uns ins Gesicht und wir lachten zurück, der Tag konnte beginnen. Stefan holte für uns leckere Brötchen beim Bäcker, den wir am Vortag entdeckt hatten, sowie eine Avocado, die jedoch leider unreif war. Xenia kramte das von Nane geschenkte Nutella aus dem Rucksack und wir ließen uns das Frühstück schmecken. Zum Nachtisch gab es eine leckere Ananas.
Beim Packen der Rucksäcke war Stefan etwas geschockt, als er seine angeknabberte und zerfetzte Mütze sah. Wir hatten wieder einen ungebetenen Gast, nur diesmal ziemlich ärgerlich, da die Mütze neu war.
Anschließend checkten wir aus und begaben uns noch für ein Weilchen an den Strand, um uns von den Wellen zu verabschieden, die wir für die nächsten 5 Tage gerne wieder gegen die Kinder im Waisenhaus tauschten 😊.

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