Sansibar-Stone Town

02.09.2017
 Travelbohos

Am 22.08 haben wir unser großes Abenteuer begonnen. Da die Bahnstrecke zwischen Baden-Baden und Rastatt gesperrt war, ließen wir uns von unseren Müttern nach Rastatt an den Bahnhof fahren. Nach ein paar Abschiedstränen ging es mit dem Zug nach München zum Flughafen, wo wir drei Stunden vor Abflug ankamen. Ja genau drei Stunden vor Abflug und mit dem letzten Aufruf haben wir gerade noch unseren Flug bekommen…Sehr schlechte Abwicklung von Condor. Wir standen fast zwei Stunden an der Gepäckabgabe, da es erstens viel zu wenig Personal gab (es mussten zwei Flüge zur gleichen Zeit abgewickelt werden – Mombasa und Halifax) und zweitens wusste keiner, wo er anstehen musste. Wir wurden viermal!!! an einen anderen Schalter geschickt. Ein Passagier aus München wäre den Mitarbeitern von Condor fast an den Hals gesprungen 😁. Die Personenkontrolle hat dann entsprechend auch noch über eine halbe Stunde gedauert, aber wir haben es noch in den Flieger geschafft. Wir flogen achteinhalb Stunden nach Mombasa und nach einem kurzen Aufenthalt die restlichen 250 Kilometer (eine halbe Stunde) nach Sansibar.


Morgens gegen 6 Uhr sind wir auf Sansibar gelandet und mussten zuerst unser Visum beantragen. Während des Fluges haben wir bereits die Visumanträge bekommen und ausgefüllt. Am Schalter lief dann alles easy - Anträge und Reisepässe abgeben, 50 Dollar pro Person bezahlen - und schon bekamen wir unsere gestempelten Pässe zurück. Der Flughafen ist sehr klein (er wird aber aktuell ausgebaut) und als wir die Gepäckausgabe sahen, mussten wir doch etwas Lachen. Die Mitarbeiter schoben das Gepäck einzeln auf Gepäckwagen zu den wartenden Passagieren 😁.
Als wir unser Gepäck hatten, haben wir direkt unseren Taxifahrer mit einem Schild „Xenia & Stefan“ entdeckt. Da wir die ganze Nacht durchgeflogen und wenig geschlafen haben, waren wir froh schnellstmöglich ins Bett zu kommen. Doch am Taxi angekommen sagte uns der Fahrer, dass es ein Problem gibt und wir warten sollen. Das Auto hatte eine Reifensperre, wahrscheinlich wegen Falschparkens. Nach 45 Minuten, wir schliefen fast auf dem Parkplatz ein, ging es dann endlich in unsere Airbnb Unterkunft zu unserem Host Albert. Das Gebäude lag im Zentrum des Viertels Stone Town, welches im Herzen der Hauptstadt namens Sansibar Stadt liegt. Von außen sah das Gebäude sehr heruntergekommen aus, hatte aber dennoch viel Schwarm. Unser Zimmer mit Bad war jedoch groß, gemütlich, sauber und für uns bestens geeignet. Außerdem gab es einen Gemeinschaftsraum mit Küche und Couch.
Nachdem wir ein paar Stunden geschlafen hatten, wollten wir Stone Town erkunden. Aber der ganze Trubel war uns am ersten Tag doch zu viel und wir entschlossen uns, nachdem Xenia eine Handykarte mit 7 GB für 26€ gekauft hatte (wie wir später durch einen Volunteer erfuhren, war dies eine ziemlich große Abzocke, da er wesentlich weniger bezahlt hatte) an den Strand zu gehen. Wir fragten einen Einheimischen nach dem Weg, dieser wollte ihn uns dann zeigen. Aber aus dem Spaziergang zum Strand wurde eine Stadtführung. Er führte uns zu einem Hindutempel, dem Freddy Mercury Haus und durch den Chicken Market, der wirklich krass ist. Die Hühner sitzen zusammengedrückt in Minikäfigen oder sind angebunden. Das fertige Fleisch liegt offen, ungekühlt und voller Mücken in Kisten. Einen guten Appetit an Xenia, die gerne Hühnchen Fleisch isst. Irgendwann wurde uns die Führung aber zu viel und wir baten den Herren uns zum Strand zu bringen. Er wollte dann natürlich ein paar Schilling (Währung in Tansania). Wir schauten uns ein wenig am Hafen um, hatten eine gute Sicht auf Prison Island und gingen anschließend wieder Richtung Unterkunft.
Abends waren wir im Lukmaan essen, dies ist eine Art Treffpunkt von Einheimischen, Volunteers und Reisenden. Das Restaurant wurde uns von mehreren Seiten empfohlen, es gibt dort ein leckeres Buffet und eine große Essensauswahl. 

Am zweiten Tag gingen wir ins Coffee House zum Frühstücken – Ist zwar recht teuer, aber ein guter Tipp, wenn ihr leckeren Kaffee und Kuchen wollt und von der Dachterrasse aus habt ihr einen schönen Blick über die Stadt. Anschließend sind wir zum Slave Market Museum und haben etwas über die Geschichte Sansibars und den damals auf der Insel herrschenden Sklavenhandel erfahren. Bis 1873 wurden von Stone Town aus eine sehr große Zahl an afrikanischen Sklaven in den Orient verschifft. Im 19. Jahrhundert waren es noch ca 600000. Außerdem konnten wir dort eine Anglikanische Kathedrale, mit dem höchsten Turm der Insel besuchen, die nachdem der Sklavenhandel beendet wurde, von Missionaren erbaut worden war. Des Weiteren lassen sich neben der Kirche ein Sklavendenkmal und ein Sklavenkerker besichtigen. Das ganze nimmt einen sehr mit, es werden viele Bilder gezeigt, wie die Gefangenen dort gehalten wurden.
Da wir bereits im Vorfeld über eine Bekannte 😊 die Kontaktdaten zu einem Waisenhaus mit Kindergarten und Grundschule 10 Kilometer nördlich von Stone Town hatten, haben wir uns nachmittags mit der Leiterin verabredet. Die günstigste Art sich auf Sansibar fortzubewegen sind die Dalla Dallas (Kleinbusse, die an bestimmten Stellen anhalten). Für die 10 Kilometer haben wir zu zweit gerade mal 50 Cent bezahlt. Allerdings war an der Haltestelle und im Bus dichtes Gedränge, teilweise sind die Leute aus dem Fenster gesprungen, weil sie nicht vor zur Tür kamen. Da die Leiterin kurz in der Stadt unterwegs war, empfing uns eine ihrer Töchter und zeigte uns das Waisenhaus. Die Kinder kamen gleich zu uns, setzten sich auf Stefans Schoß und wollten mit uns spielen. Als wir unsere Luftballons ausgepackt haben, konnten wir uns vor lauter Kinder nicht mehr retten :D. Nach einem positiven Gespräch mit der Leiterin, hat sie uns angeboten ab dem 28.08 im Waisenhaus zu arbeiten und dort zu übernachten – Wir haben sofort zugesagt. Wir haben die Kinder sofort in unser Herz geschlossen, vor allem das Baby Sawadi hatte es Xenia angetan. Eine Helferin sagte auch direkt zu Stefan, es sieht so aus, als sei Xenia die Mutter 😁. 
Abends waren wir in einer Pizzeria (La Taverna) essen. Das Essen war sehr gut, aber vergleichsweise teuer. Stefan wollte natürlich als Pizzaliebhaber unbedingt Pizza essen…

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