Blyde River Canyon

30.09.2017
 Travelbohos

Am Montagmorgen wollten wir früh Richtung Blyde River Canyon aufbrechen, um dort mittags noch zwei Aussichtspunkte und die Berlin Falls anzufahren. Doch daraus wurde dank First Car Rental nichts…
Wir hatten über Check 24 einen Mietwagen bei First Car Rental gebucht, den wir wie vereinbart morgens um 8 Uhr in Johannesburg abholen wollten. Nachdem wir der Frau am Schalter Ausweis, Führerschein und Kreditkarte gegeben hatten, ging es eine Stunde! bis die Unterlagen kopiert und in den PC eingegeben waren. Die gute Frau war wohl noch in der Ausbildung, aber eine Stunde um ein paar Daten einzugeben…
Aber das war erst der Anfang…Wir sollten unser Gepäck schon mal ins Auto vor der Tür laden, was wir auch gemacht haben. Da es kein SUV war, wie wir ihn gebucht hatten, dachten wir, wir werden mit diesem Auto zu unserem Mietwagen gefahren. Auf Nachfrage, wo unser Mietwagen sei, sagte die Dame „Der SUV hatte einen Unfall und wir haben keinen Ersatz. Benötigen sie überhaupt einen SUV, reicht dieses Auto nicht aus?“. Da hat es uns die Sprache verschlagen. Wir haben einen SUV gebucht und vor allem bezahlt und dann so dreist zu fragen, ohne einen Preisnachlass anzubieten…Wir haben natürlich auf unser gebuchtes Auto bestanden. Also ging das Telefonieren los, ob an einer anderen Station noch ein Wagen frei ist. Nach 15 Minuten warten, kam die Aussage, dass es in Klärung ist, wir müssen noch warten. In der Zwischenzeit fuhren wir in den Supermarkt zum Einkaufen. Zurück an der Station, nun endlich die Info, dass am Flughafen ein Auto für uns bereitsteht. Wir mussten also mit dem „falschen“ Mietwagen an den Flughafen fahren, um unseren SUV abzuholen. Vorher haben wir dort noch ein Navi ausgeliehen, zu dem wir später noch kommen. Am Flughafen ging die Abwicklung wesentlich schneller und unkomplizierter. Um 11:30 Uhr konnten wir endlich losfahren – Dreieinhalb Stunden um einen Mietwagen abzuholen, rekordverdächtig…Wir haben unserer Zieladresse in Graskop ins Navi eingegeben uns los ging es. Nach einer guten halben Stunde haben wir bemerkt, dass irgendetwas nicht stimmen kann, da wir mitten in Johannesburg standen. Da wir uns überhaupt nicht auskannten, sind wir einfach dem Navi gefolgt, was wohl ein Fehler war…Laut Google Maps waren wir komplett falsch, während das Navi uns immer noch auf der richtigen Straße Richtung Graskop sah…Wir haben uns nun auf Google Maps verlassen, während das Navi komplett neben der Spur war – beispielsweise mitten auf der Autobahn abbiegen oder sie haben ihr Ziel erreicht, obwohl wir noch eine Stunde davon entfernt waren…Durch diesen Umweg haben wir nochmals über eine Stunde verloren.
Als wir bereits zwei Stunden unterwegs waren, klingelte das Handy – First Car Rental. Sie haben 
ein Dokument vergessen einzuscannen oder zu kopieren, wir sollen doch bitte zurückfahren…Das war dann noch der Höhepunkt des ganzen Theaters. In über zwei Stunden, in denen wir gewartet haben, war es nicht möglich alle Dokumente korrekt zu scannen und darum sollten wir noch mal umkehren und die zwei Stunden zurückfahren…Das haben wir natürlich nicht gemacht, auch der Vorschlag, an eine andere First Car Rental Station zu fahren, haben wir dankend abgelehnt und geladen wie wir waren aufgelegt. Das war sicherlich das erste und letzte Mal, dass wir bei First Car Rental gebucht haben. Ach ja auf unsere zweiseitige Reklamationsmail kam nie eine Antwort, jetzt kümmert sich Check 24 um die Sache.


Aus unserem Plan, mittags die Aussichtspunkte „The Pinnacle“, „God‘s Window + Rain Forest“ und „Berlin Falls“ anzufahren, wurde also nichts. Wir waren erst gegen 17 Uhr in Graskop und konnten uns lediglich noch die Berlin Falls ansehen. Ein schöner Wasserfall, den wir vom Aussichtspunkt gegenüber bestaunten. Stefan ist auch direkt hingelaufen, um die gut 80 Meter oberhalb des Wasserfalls in die Tiefe zu schauen.

Ziemlich Müde ging es nur 300 Meter weiter in unsere Unterkunft „Thaba Tsweni Lodge & Safaris“. Der Manager, der Deutsch gesprochen hat, gab uns Flyer, Karten und hilfreiche Tipps rund um den Blyde River Canyon. Unsere Lodge war riesig mit zwei Schlafzimmern, Bad, Küche, Ess- und Wohnzimmer – sehr zu empfehlen. Wir fuhren noch kurz in den Supermarkt, um uns in der Lodge Zwiebelsuppe und Salat zubereiten zu können.

Am Dienstagmorgen sind wir früh aufgebrochen, da wir am Vortag doch einiges verpassten, was wir aber unbedingt sehen wollten – Insgesamt standen 6 Orte auf dem Plan. 

Unser erster Halt war „The Pinnacle“. Wir mussten zuerst unsere Jacken herauskramen, da es windig und kalt war. Nach einem kurzen Fußmarsch waren wir auch schon am Viewpoint angekommen. Von hier aus konnten wir den rund 30 Meter hohen, frei stehenden Felsen anschauen. Leider war das Wetter nicht optimal, ansonsten kann man von hier ins Tal bis hin zum Kruger Nationalpark blicken. Einen schönen bunten Grashüpfer haben wir hier auch noch entdeckt.

Nur ein paar Minuten weiter ging es zum God‘s Window und Rain Forest. Leider blieb uns der Blick vom God’s Window ins Tal verwehrt, außer Nebel war nichts zu sehen. Daher gingen wir direkt weiter zum Rain Forest, der sich einen 10-minütigen Fußmarsch oberhalb vom God’s Window befindet. Wir standen mitten im Regenwald 😊. Während wir den Weg entlang gingen, hatten wir einen Kräuter ähnlichen Duft in der Nase, es tat uns richtig gut.

Weiter ging es auf die R532 Richtung Norden. Das Autofahren auf der Panorama-Route, wie die Strecke rund um den Blyder River Canyon genannt wird, ist durch die tolle Landschaft und Sicht ins Tal wunderschön. Ab und zu überqueren auch Affen und Kühe die Straße 😉.
An den Linksverkehr hatte sich Stefan schnell gewöhnt, da war das Einsteigen auf der rechten Seite schwieriger :D. Es gibt auch geführte Touren rund um die Panorama-Route, allerdings fahren wir lieber selbst, so sind wir flexibel und können unseren Tagesablauf frei bestimmen. 

Folgende Orte haben wir der Reihe nach angefahren:

Bourke’s Luck Potholes

Die Potholes sind Auswaschungen im Dolomitgestein, die durch mitgeführte Kieselsteine im Wasser aus den Felsen gefräst wurden. 
Für den Rundweg an den Felsen entlang und über den Canyon haben wir inklusive ein paar Bilder eine knappe Stunde benötigt. Hier fühlt man sich ein bisschen so, als wäre man beim Grand Canyon gelandet.

Lowveld View

Von dem Aussichtspunkt konnten wir über den Blyde River und dem dahinterliegenden Lowveld (Bezeichnung für das Tiefland in dieser Gegend), bis hin zum Kruger blicken.

Three Rondavels

Der wahrscheinlich bekannteste Aussichtspunkt auf der Panorama-Route - drei Felsen in Form von traditionellen afrikanischen Rundhütten (diese Hütten sind beispielsweise im Kruger Nationalpark zu finden, darin haben wir auch übernachtet). Da wir ein straffes Tagesprogramm hatten, konnten wir die Aussicht leider nicht allzu lange genießen. Wenn es möglich ist, plant euch mehr Zeit ein, nehmt Essen/Trinken mit und genießt die herrliche Aussicht auf die Three Rondavels und hinunter zum River😊.

Leopard Trail

Der Abschluss war für uns die Wanderung über den Leopard Trail. Der Trail hat seinen Namen tatsächlich deswegen, weil es hier Leoparden geben soll – wir haben jedoch keine gesehen 😉. Der Startpunkt war im Forever Resorts Hotel, in dem wir uns an der Rezeption anmelden mussten und durch die Schranke zum Startpunkt fahren durften. Es gibt dort verschiedene Trails von einer bis zu fünf Stunden, wir entschieden uns den Mittleren mit drei Stunden. Es geht teilweise steil bergab und über steinige, unbefestigte Wege, also Wanderschuhe sind ein Muss. Während der Weg runter noch recht angenehm war, kamen wir auf dem Rückweg ins Schwitzen. Xenia musste mehrere Pausen einlegen und landete einmal auf dem Hosenboden, als sie mit einem Bein den Abhang runter rutschte…
Im oberen Abschnitt führte der Weg im Schatten entlang der Felsen, während es weiter unten entlang von Bäumen und Sträucher ging. Über den gesamten Weg hatten wir einen herrlichen Blick auf die Three Rondavels und den Blyde River – Traumhaft!
Für den Leopard Trail haben wir zweieinhalb Stunden benötigt, waren also etwas schneller als die drei Stunden Vorgabe unterwegs. Wir sind recht zügig gelaufen, wobei wir zwischendrin Rast und immer wieder Bilder gemacht haben, ach ja und die Xenias Verschnaufpausen auf dem Rückweg nicht zu vergessen :D.


Erschöpft am Parkplatz angekommen, fuhren wir direkt weiter in unser Hotel nach Hoedspruit (Fahrzeit eine Stunde). Das Hotel war, wie erwartet, nicht besonders schön, aber immerhin haben wir in der Nähe eine gute Pizzeria gefunden. Wir haben das Hotel hauptsächlich wegen der Lage ausgesucht, da es quasi direkt zwischen Blyde River Canyon und Kruger Nationalpark liegt.

Unter Tipps Blyde River Canyon findet ihr noch weitere Infos zur Routenplanung, Eintrittskosten und Fahrzeiten zwischen den einzelnen Orten.

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