Guatapé 08.06 – 10.06.2019
Im wunderschönen und bunten Örtchen Guatapé, welches zwei Stunden entfernt von Medellin liegt, verbrachten wir zwei Nächte. Bunt bemalte Häuser und Blumenschmuck geben dem Ort ein besonderes Flair. Es ist herrlich durch die Gassen zu schlendern und den Farbrausch zu genießen. An den Fassaden befinden sich farbenfrohe Reliefs, die meist den Beruf der Hausbewohner abbilden.
Außergewöhnlich ist die Geschichte des Stausees Penol-Guatape. Bis in den 60er Jahren war hier noch ein weitläufiges grünes Tal. Dort lag das Dorf Penol, welches heute unter Wasser liegt. Lediglich das Kreuz der Kirche, das heute noch aus dem Wasser herausragt, erinnert daran, wo früher die Kirche Penols war. Die kolumbianische Regierung entschied in diesem Gebiet einen Stausee zu errichten, um neuen Strom generieren zu können. So wurde das Tal geflutet, um den Energiebedarf Medellins zu decken. Das Dorf Penol verschwand unter den Wassermassen und ein neues wurde unweit des alten Dorfes aufgebaut. Die Einwohner wurden für den Verlust zwar entschädigt, aber nicht genug, sodass einige in die Armenviertel von Medellin ziehen mussten. Aus Widerstand ihr Zuhause zu verlassen blieben ca. 22 alte Menschen während der Flut in ihren Häusern und starben dort.
Anreise von Medellin
Vom Terminal Norte in Medellín fahren regelmäßig Busse nach Guatape. Wir haben das Ticket für 15000 COP/3,40€ pro Person am Schalter 14 gekauft und konnten direkt mit dem nächsten Bus losfahren. Wir fuhren zweieinhalb Stunden, da der Bus unterwegs immer wieder anhielt, um Leute am Straßenrand mitzunehmen.
Unterkunftstipp
Das Country House Hostel ist zwar ein 15 minütigen Fußmarsch vom Zentrum entfernt, nichtsdestotrotz können wir diese Unterkunft absolut empfehlen. Die Besitzer sind super freundlichen, geben viele Tipps und wir wurden sogar zum Busterminal und zum Piedra del Peñol gefahren. Der Außenbereich mit einer Hängematte und Hängebett laden zum Erholen ein und das frisch zubereitete Frühstück war ebenfalls bestens.
Restauranttipp
Die Pizzeria de Luigi bietet zwar lediglich Pizza an, aber diese ist dafür umso besser und das Ambiente ist ebenfalls wunderschön. Achtung öffnet außer sonntags nur abends ab 18:30 Uhr. Montag und Dienstag ist Ruhetag.
Freizeitangebot
Rund um den See gibt es ein breites Freizeitangebot. Wer entlang des Sees läuft, wird sicherlich das ein oder andere Mal angesprochen. Es werden Tretboote, Jetskis, Kajaks, Stand Up Paddling Boards und viele Bootstouren angeboten.
Ursprünglich wollten wir eine Bootstour zum Haus von Pablo Escobar machen, doch die Tour wurde zweimal aufgrund zu geringer Nachfrage abgesagt. Stattdessen entschieden wir uns Jetski zu fahren. Für eine halbe Stunde haben wir 60000 COP/13,40€ bezahlt. Stefan hatte seinen Spaß, während es für Xenia zu viel Action war :D.
Piedra del Peñol
Unweit von Guatape befindet sich der Piedra del Peñol. Schon von Weitem wirkt der Fels gigantisch und wir fragten uns, wie der Fels wohl hierherkam. Es sieht so aus, wie wenn jemand ein großes Ei inmitten der Landschaft gestellt hat. Für uns mal wieder ein absolutes Wunder der Natur. Glaubt man den Geologen, hat der Fels einen vulkanischen Ursprung. Die Gemeinden Peñol und Guatapé streiten sich schon jahrelang darüber zu wem der Fels gehören soll.
Da sonntags dort sehr viel los sein soll, entscheiden wir uns am Montag die über 650 Stufen zu bewältigen. Der Eintritt beträgt 18000 COP (ca. 5€). Nicht nur wie der Fels aus der Landschaft ragt, ist ungewöhnlich, auch die Treppen hinauf sind einmalig. Diese ziehen sich durch eine Felsspalte hinauf bis zum Aussichtspunkt. Es wirkt, als wären die Treppen kreuz und quer gebaut, mal außen, mal innen, mal flach, mal Wendeltreppe. Wir haben hoch circa 20 und runter 10 Minuten gebraucht, also schneller als eigentlich erwartet.
Oben angekommen erwartete uns eine atemberaubende Aussicht, wahrscheinlich eine der schönsten in ganz Kolumbien. Es bietet sich ein herrlicher Blick auf den Stausee von Guatapé und die umliegende Region. Überall sind grüne Halbinsel zu sehen, wo sich wohl der ein oder andere wohlhabende ein Ferienhaus erbaut hat.
Uns hat der Piedra del Penol mit seiner einmaligen Aussicht super gefallen und wir hatten Glück, denn an diesem Montagmorgen war fast nichts los.