Tayrona Nationalpark

29.03.2020
 Travelbohos
TAYRONA NATIONALPARK Infos

Tayrona Nationalpark 17.06 – 18.06.2019

Einer der meistbesuchten Orte Kolumbiens ist mit Sicherheit der Tayrona Nationalpark. Kein Wunder, denn es ist einfach ein unglaublich schöner Ort. Wenn man nicht gerade am Wochenende oder in den Ferien zu Gast ist, dann lässt sich die Ruhe des Ortes auch noch wunderbar genießen. Im Park sind Tukane, Affen, Papageien, Faultiere, Nasenbären und zahlreiche weitere Tiere beheimatet, die sich während einer Wanderung vielleicht zeigen. Wir konnten einige Affen bestaunen.
Die Strände haben uns sehr überzeugt, obwohl es etwas schwierig war, einen Schattenplatz zu finden. Vor allem morgens und abends ohne die Touristenmassen war es traumhaft schön.

Im Folgenden haben wir für euch einige wichtige Informationen für einen Besuch im Tayrona Nationalpark zusammengestellt.

Anreise von Minca nach Tayrona

Von Minca fuhren wir mit dem Bus für 8000 COP/1,80€ pro Person zurück nach Santa Marta. Von dort aus mit dem local Bus (Dauer: 1h; Kosten 7000 COP/1,60€ pro Person) zu unserem Hotel in der Nähe des Tayrona Nationalparks. Die local Busse halten überall an, man muss nur kurz sagen wo man raus möchte, sehr vorteilhaft.

Aviatur Reisebüro in Santa Marta

Hier haben wir unsere Eintrittskarte sowie die Übernachtung im Tayrona National Park gebucht. Da wir gelesen hatten, dass die Zelte in der Hochsaison teilweise ausgebucht sind, wollten wir auf Nummer sichergehen. Doch wir hätten noch problemlos vor Ort ein Zelt bekommen, also ist eine Vorabbuchung nicht zwingend nötig, eventuell am Wochenende, wenn viele Einheimische kommen sowie um die Weihnachtszeit bis Mitte Januar. Außerdem kommen, aus Gründen des Naturschutzes, maximal 1700 Besucher pro Tag in den Park. Daher ist es in der absoluten Hochsaison von Weihnachten bis Mitte Januar empfehlenswert die Tickets vorab zu kaufen.

Übernachtung im Tayrona Nationalpark

Wie gesagt, haben wir vorab eine Übernachtung im Zelt im Arrecifes Camp für 70000 COP gebucht. Das Camp war riesig und es war noch reichlich freie Rasenfläche vorhanden. Die Matten in unserem Zelt waren nicht die saubersten, einige kleine Tierchen hatten es sich auch schon gemütlich gemacht und es war sehr heiß. Aber das gehört ja zum Zelten dazu ;). Ansonsten war das Camp angenehm ruhig mit guten sanitären Einrichtungen.
Ein weiteres Camp ist das Cabo San Juan, das uns von seiner Lage wesentlich besser gefallen hat. Direkt am Meer, was herrlich ist. Andererseits stehen die Zelte hier dicht an dicht und wie wir gehört haben, geht es abends wesentlich lauter und ausgelassener zu, als am ruhigen Arrecifes Camp.

Ecohotel Chayrama + Tipp

Wir haben für die zweite Nacht das Hotel Ecohotel Chayrama außerhalb des Parks gebucht und konnten dort für die Zeit, die wir im Park verbrachten, unser Gepäck kostenlos lagern. So mussten wir nicht unser ganzes Gepäck durch den Park schleppen. Die Besitzer haben uns nach der Gepäckabgabe zum Parkeingang gefahren, was für ein toller und kostenloser Service.

Eintritt & Öffnungszeiten Tayrona Nationalpark

Der Eintrittspreis im Tayrona Nationalpark variiert wohl nach Saison, Tag und teilweise nach Lust und Laune haben wir uns sagen lassen :D Jedenfalls bezahlten wir in der High Season 66000 COP (15€) pro Person.

Der Parköffnungszeiten im Tayrona Nationalpark sind von 8 – 17 Uhr. Teilweise, wenn viele Besucher erwartet werden, wird schon um 7:30 Uhr geöffnet.

Was du einpacken solltest

- Reisepass und Impfpass -es heißt, dass die Besucher den Reisepass sowie einen Nachweis über eine Gelbfieberimpfung vorweisen müssen. Bei uns wurde jedoch keines von beiden kontrolliert.
- Wanderschuhe/Sportschuhe- speziell der Weg bis nach Arrecifes ist nicht für Flip Flops oder Sandalen geeignet
- Viel Wasser -Bei der Hitze Berg hoch und runter zwingend notwendig. Es können aber auch unterwegs, wenn etwas teurer, Getränke gekauft werden.
- Sonnencreme
- Moskitospray
- Sonnenbrille
- Kopfbedeckung- zwar verläuft der Weg meist im Schatten, aber es gibt immer wieder offene Bereiche und an den Stränden wenig Schattenplätze.
- Handtuch
- Essen- Restaurants sind teuer, daher empfiehlt sich ein Lunchpaket. Wir haben sogar Essen für zwei Tage eingepackt.
- Bei Zeltübernachtung einen Hüttenschlafsack, falls die Matratzen wie bei uns dreckig sind.
- Handy für Notfälle, allerdings hatten wir kaum Netz im Park.
- Kamera- ein paar Schnappschüsse vom Tayrona Nationalpark sollten nicht fehlen.

Im Tayrona Nationalpark übernachten oder nicht?

Aus unserer Sicht definitiv im Park übernachten. Wir waren froh, im Park übernachtet zu haben und hätten wir nicht schon ein weiteres Hotel außerhalb gebucht, wären wir wahrscheinlich noch eine Nacht länger geblieben. Bei einem Tagestripp muss man doch sehr viel laufen, um an den schönsten Strand Cabo San Juan zu gelangen. Außerdem ist dort morgens und abends, wenn die Tagesgäste weg sind viel weniger los. Alleine schon deshalb lohnt sich eine Übernachtung. Wenn ihr diesen Ort morgens oder abends nur mit den anderen Übernachtungsgästen teilen müsst, könnt ihr diesen viel besser genießen und müsst nicht wie Ölsardinen nebeneinanderliegen.

Entfernungen im Tayrona, Papi Park

• Eingang El Zaino – Carnaveral 10 Minuten (mit dem Shuttle)
• Carnaveral - Arrecifes 60 Minuten
• Arrecifes – Punta las Gaviotas 10 Minuten
• Punta las Gaviotas - La Piscina 10 Minuten
• La Piscina – Cabo San Juan 30 Minuten
• Cabo San Juan – Pueblito 90 Minuten
• Pueblito – Playa Brava 90 Minuten
• Pueblito – Eingang Calabaz 120 Minuten

KARTE Tayrona Nationalpark

Canaveral

Vom Parkeingang in El Zaino ist es das einfachsten mit dem Schuttle für 3000 COP/0,70€ pro Person zum eigentlichen Startpunkt der Wanderung (Canaveral) zu fahren. Diese gut 5 Kilometer lange Strecke ist asphaltiert und entsprechend gibt es hier wenig zu sehen. Das Schuttle fährt los, sobald es voll ist.

Arrecifes

Die Wanderung von Canaveral nach Arrecifes dauert circa eine Stunde. Dort befindet sich ein großer Campingplatz und ein Restaurant. Der Weg ging hoch und runter, war aber insgesamt gut zu laufen, vor allem meist im Schatten.
In Arrecifes selbst, lässt es sich aufgrund der starken Strömung leider nicht schwimmen. Ein Holzzaun sowie Schilder, die auf über 100 Tote Menschen in diesem Bereich hinweisen, sollen davon abhalten.
Für Menschen, die den Weg bis Cabo San Juan nicht auf sich nehmen können, gibt es Pferde.

Punta las Gaviotas

Ein kurzer 15-minütiger Fußmarsch von Arrecifes entfernt, gibt es die erste Bademöglichkeit am Strand von Punta las Gaviotas. Hier haben wir den Großteil des ersten Tages verbracht inklusive Sonnenuntergang. Der Stand hat uns sehr gute gefallen und es war wenig los, vor allem abends hatten wir den Strand fast für uns alleine. Lediglich Schattenplätze sind Mangelware, um nicht zu sagen es gibt keine. Ein kleines schattiges Plätzchen fanden wir dann doch hinter einem großen Felsen. Direkt nebenan gibt es auch ein kleines Restaurant mit Bar.

La Piscina

Den bekannten Badestrand La Piscina (auch Schwimmbad genannt) erreicht man nach weiteren 10 Minuten. Zum Baden definitiv gut geeignet, da die Wellen an den vorgelagerten Steinen brechen und so das Wasser ruhig ist. Wer also Schwimmen möchte, sollte dies hier tun, denn es ist die beste Möglichkeit im ganzen Park. An den meisten anderen Stränden ist es durch die Wellen und Strömung schwierig bzw. teilweise verboten. Leider haben wir es in der Sonne nicht allzu lange ausgehalten, da auch hier Schattenplätze schwierig zu finden sind.

Cabo San Juan

Von La Piscina zum Höhepunkt, dem Cabo San Juan, sind es nochmal ungefähr 30 Minuten über einen flachverlaufenden Weg unter Palmen und Bäumen hindurch.
Dort angekommen viel uns direkt der Campingplatz direkt am Meer ins Auge. Gerne hätten wir hier noch eine Nacht verbracht, aber leider war das nächste Hotel schon gebucht. Ebenfalls gibt es ein großes Restaurant.
Cabo San Juan besteht aus zwei Buchten und ist der meistbesuchte Ort im Tayrona Nationalpark, entsprechend voll wird es hier auch. Genau darum lohnt es sich aus unserer Sicht im Park zu übernachten. Wir liefen morgens um 8 Uhr von unserem Camp in Arrecifes zum Cabo San Juan und konnten den Strand zusammen mit anderen Campinggästen in Ruhe genießen. Zum Baden ist es aufgrund der Wellen und Strömung weniger geeignet, aber für eine kurze Abkühlung zwischendurch hat es gereicht. Umso schöner sind die schattenspendenden Palmen, dazu diese riesigen Steine, genauso stellen wir uns die Seychellen vor. Absolut traumhaft. Ebenfalls lohnt sich der Aufstieg zum Aussichtspunkt in der Mitte des Strandes, von hier aus bekommt man nochmal einen anderen Blickwinkel vom Meer über die Palmen bis in den dichten Dschungel. Nebenbei lässt es sich oben sogar in Hängematten übernachten.
Wir genossen den Morgen am Cabo San Juan, ohne die großen Touristenmassen. Gegen 11 Uhr merkten wir, dass langsam aber sicher mehr und mehr Tagesgäste den Strand erreichten. Irgendwann lagen wir fast wie die Ölsardinen am Strand, eng an eng. Als Tagesgäste kommt ihr halt genau mit diesem Pulk an Menschen am Cabo San Juan an und könnt diesen herrlichen Ort unsere Meinung nach weniger genießen.

Tatort Sierra Nevada

So nach und nach sickerte nun auch die Infos zu uns und den anderen Touristen durch, dass an der Karibikküste von Santa Marta bis Riohacha gerade Ausnahmezustand herrscht. Wir wunderten uns ja schon über die leeren Straßen und dass alle Restaurants rund um den Tyrona Nationalpark geschlossen hatten. Am Costeño Beach bekamen wir nun die Antwort darauf. Nicht weit von uns entfernt, in den Bergen der Sierra Nevada, wurde der mächtigste Drogenboss der Karibikküste sowie sein Handlanger von der Polizei erschossen. Auf ihn war ein hohes Kopfgeld ausgesetzt. Letztendlich konnte die Polizei durch eine verdeckte Ermittlung, bei der die Polizisten lange Zeit als Touristen getarnt unterwegs waren, den Drogenboss zur Strecke bringen.
Logischerweise war das Kartell über den Mord nicht erfreut und verhängte allen Bürgern, die ein Restaurant, Geschäft oder sonst was hatten, ein dreitägiges Öffnungsverbot. D.h. es gab außerhalb der Hotels weder Essen noch Trinken zu kaufen. Auch Taxis und Busse fuhren nur sehr eingeschränkt. Aus Angst vor dem Kartell hielten sich die Menschen auch an das ausgesprochene Verbot.
Glücklicherweise gab es in unserer Unterkunft, dem Bohemia Beach, Essen und Trinken. Wir hatten für den nächsten Tag eigentlich ein Hotel in Palomino gebucht, doch das Hotel hat uns benachrichtigt, dass es in Palomino aktuell nicht sicher sei, sehr viel Militär vor Ort ist und es außerdem keine Möglichkeit gibt an Essen zu kommen. Wir waren schon ein bisschen geschockt, denn bisher haben wir solche Geschichten nur aus den Medien gekannt und diese waren auch schon Jahre her. Nun waren wir mittendrin. Jedoch haben wir uns im Bohemia Beach mit vielen Leuten unterhalten, die meinten für Touristen sei es nicht gefährlich. Wir blieben dann vorsichtshalber eine Nacht länger am Costeño Beach, da am Tag darauf wieder normalbetrieb herrschen sollte. Trotz dieser Lage haben wir uns in Kolumbien jederzeit sicher gefühlt und können euch dieses Land definitiv als Reiseziel empfehlen.

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