Bogota 29.05 – 02.06.2019
Bogota ist die Hauptstadt und mit 8 Millionen Einwohnern zugleich größte Stadt Kolumbiens. Wer direkt von Europa anreist, könnte Probleme mit der Höhe bekommen, denn Bogota liegt auf 2600 Metern über dem Meeresspiegel. In Bogota leben Menschen aus ganz Kolumbien, was die Stadt vielfältig und multikulturell macht. Es gibt eine Mischung aus neuen Gebäuden, sowie Kolonialbauten, die an die Vergangenheit erinnern. Die besten Transportmittel sind hier Taxis, Busse und Fahrräder.
Die meisten Reisenden nächtigen im Viertel La Candelaria, da es als sicherstes und schönstes Viertel gilt. Außerdem findest du dort Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars und kannst zu Fuß zum Hausberg Mount Monserrate laufen. La Candelaria ist das Herz Bogotas mit diversen Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale, dem Plaza Bolivar oder für Museumsliebhaber das Museo del Oro (Goldmuseum) und das Museum Miguel Urrutia Art.
Es gibt sicherlich schönere Städte als Bogota, doch ein Besuch der Hauptstadt sollte bei einer Reise durch Kolumbien nicht fehlen. Wir machten uns auf, um Bogota zu entdecken.
Anreise
Mit Viva Air flogen wir von Lima nach Bogota, wo wir gegen 23 Uhr landeten. Mit einem Taxi, das vom Hotel organisiert wurde, fuhren wir ca. 30 min nach La Candelaria in unser Hostel. Dies war für 60000 COP (16€) nicht ganz günstig, aber wegen der späten Ankunft und dem Start in ein neues Land, wollten wir sicher und ohne Probleme im Hostel ankommen.
Unterkunftstipp
Das Explora Hostels liegt in einer sehr guten Lage, in der Altstadt La Candelaria. Das Personal war nett und hilfsbereit. Wir hatten ein großes Zimmer mit eigenem Bad. Zusätzlich gibt es einen Innenhof mit Hängematten und einen kleinen Garten mit Sitzmöglichkeiten und einer Küche.
Arztbesuch
Kaum in Bogota angekommen, suchten wir schon nach einem Flug in die Heimat... Stefan hatte seit Tagen starke Schmerzen im Brustbereich und Xenia immer noch Beschwerden aus Peru.
Entsprechend stand am nächsten Morgen mal wieder ein Arztbesuch an. Da Stefan seit ein paar Tagen schmerzen in der Brust und im Rücken hatte, hat er einen Termin bei Dr. Jasinski (First Aid International Clinic) gemacht. Der nette Rezeptionist war ein Kubaner, der aber schon in diversen Ländern gelebt hat und entsprechend einige interessante Geschichten auf Lager hatte. Xenia bekam sofort einen kubanischen Kaffee gereicht und auch sonst fehlte es an nichts. Alexa, die Musik abspielte, kostenloses Wasser und Süßigkeiten.
Herr Jasinski stammt aus Polen, studierte in Wien und arbeitete unter anderem in Guatemala City, wo er fast täglich Kugeln aus Menschen operieren durfte. Als er Stefans Lunge abhörte, meinte er es hört sich an wie wenn Stefan Kettenraucher wäre. Ebenso waren die Mandeln dick. Der Rücken war verspannt, dagegen gab es zwei Spritzen. Wegen der Brust ist er mit uns ins Krankenhaus zum Röntgen gefahren. Auf der Fahrt erzählte er uns die ein oder andere Horrorgeschichte aus Bogota. Von Geldwäsche in Krankenhäusern bis zu anderen Korruptionen. 6 Röntgenbilder wurden gemacht und sollten nichts Gutes Zeigen. Ein Brustbein (Schlüsselbein) war derart verschoben das eventuell eine Operation nötig ist. Bei uns läuteten kurz die Alarmglocken. Wenn das stimmt, müssen wir nach Hause fliegen.
Doch Herr Jasinski konnte es sich nicht wirklich erklären, da Stefan keinerlei Unfall oder sonstiges hatte, wodurch das entstehen kann. Er wollte zur Sicherheit noch ein CT machen. Dieses gab, Gott sei Dank, Entwarnung. Kolumbien war gerettet. Das Brustbein war nur leicht verschoben (Verstauchung des Brustbeins). Wodurch das kommen kann ist schwer zu sagen, er meinte es kann durch den Backpack kommen, den wir nun schon eine Weile mit uns rumschleppen. Wir sind zur Apotheke gefahren um einen Rucksackverband zu holen, den Stefan 2 Wochen tragen sollte. Für die Mandeln gab es mal wieder Antibiotika.
Xenia erzählte dem Arzt, dass sie auch noch Probleme mit dem Magen hat. Er wollte zur Sicherheit eine Stuhlprobe nehmen, da es nach den Amöben häufig ein Pilz gibt. Und tatsächlich war es so. So bekam sie einiges an Tabletten für die nächsten 3 Wochen mit ins Hostel. Der Rezeptionist fuhr uns zu einem Bankautomaten und wir überreichten eine größere Summe für die Behandlung. Gott sei dank wurden alle Kosten von unserer Auslandskrankenversicherung BDAE erstattet.
Wir können euch Dr. Jasinski auf jeden Fall empfehlen, er spricht fließend Deutsch und ist in unseren Augen ein 1a Mediziner.uris gravida dui eget elit.
Hausberg Monserrate
Wir entschieden uns auf den Mount Monserrate hoch und runter zu fahren, da wir nach wie vor nicht ganz fit waren. Die Kosten für die Berg- und Talfahrt betrugen 21000 COP (5,80€) pro Person. Was wir vorher nicht wussten, es gibt sowohl eine Seilbahn, als auch ein sogenanntes Funicular (Standseilbahn auf Schienen). Doch man kann nicht frei wählen, denn vor 12 Uhr fährt die Funicular und ab 12 Uhr die normale Seilbahn. Wir hatten Glück und kamen den Genuss beider Transportmittel. Von oben hatten wir einen fantastischen Ausblick über Bogota, wenn auch etwas mystisch durch die Wolken und den Nebel. Wir wussten um die Größe der Stadt, doch von oben ist das Ausmaß nochmals besser sichtbar. Über zig Kilometer zieht sich das Häusermeer, man konnte gar nicht alles erblicken. Auf dem Berg befindet sich eine Kirche, Restaurants sowie ein Souvenirmarkt mit schrecklichen Pablo Escobar Souvenirs. Als sich ein Gewitter ankündigte, machten wir uns wieder schnell auf nach unten.
Free Walking Tour mit Beyond Colombia
Um einen schnellen Überblick über die Stadt zu bekommen, entschlossen wir uns an der Free Walking Tour mit Beyond Columbia teilzunehmen. Die Tour startet täglich um 10 Uhr und 14 Uhr vor dem Museum del Oro (ihr erkennt die Guides sofort an ihren roten Regenschirmen) in Englisch und Spanisch. Die Tour dauert circa drei Stunden und basiert rein auf Spendenbasis.
Wir lernten viel über Bogota und die grauenhafte Geschichte Kolumbiens, bekamen einige Traditionen und tolle Orte gezeigt. Beispielsweise gab es eine Verkostung des Chicha Bieres, welches im gesamten Andenraum Südamerikas bekannt ist und schon von den Inkas getrunken wurde.
Es ging auf eine spannende Entdeckungstour durch die Straßen Bogotas, wo wir uns unter anderem diese Orte kennenlernten:
• Black Market of Emeralds
• Verkostung Chicha Bier
• Miguel Urrutia Art Museum
• Simon Bolivar Square
• Gabriel García Márquez Cultural Center
• Pablo Escobar in Bogotá
Bogota Graffiti Tour
An der Tour könnt ihr täglich um 10 Uhr und 14 Uhr teilnehmen. Treffpunkt ist der Parque de los Periodistas, ihr erkennt die Guides am blauen Regenschirm. Die Tour dauert circa zweieinhalb Stunden, ist auf Englisch und basiert ebenfalls auf Spendenbasis.
Die Graffiti Tour beinhaltete nicht nur schön anzuschauende Kunstwerke, sondern wir konnten in die Geschichte eintauchen, unterschiedliche Stile und Schriftarten kennenlernen sowie mehr zu den Wurzeln und der Entwicklung von Graffiti in Kolumbien erfahren. Interessant waren die Infos, welche politischen Hintergründen hinter den Streetarts stecken.
Neben den Graffitis und deren Geschichten, bekamen wir auch viele Infos zur politischen Situation Kolumbiens, was eine sehr gute Kombination war.
Die Tour endet in einer Graffitigalerie, die von der Community rund um die Bogota Graffiti Tour ins Leben gerufen wurde. Ein Teil der Trinkgelder fließt direkt in diese Community, wo vor allem die Arbeit lokaler Artisten unterstützt wird. Dir Crew ist super nett und macht aus unserer Sicht einen hervorragenden Job.
Catedral de Sal (Salzkathedrale)
Von Bogota aus werden Touren zur Salzkathedrale angeboten, jedoch kommt ihr günstiger und problemlos mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hin.
Ihr müsst von einer Bushaltestelle mit dem Transmilentio (Public Transportation) zum Portal Norte fahren. Für den Bus muss eine Karte für 5000 COP (1,40€) gekauft werden. Die Fahrt selbst kostet 2400 COP (0,60€) pro Person. Am Portal Norte einen Intercity Bus mit der Aufschrift „Zipaquira“ nehmen (Kosten 5500 COP (1,50) pro Person). Von Zipaquira aus sind es 15 Minuten zu Fuß zur Kathedrale. Wir waren erstaunt über das schöne Städtchen, gerne wären wir hier noch etwas länger geblieben, hatten aber leider zu wenig Zeit.
An der Cathedral de Sal angekommen wurde es sofort sehr touristisch. Viele Menschen, Foodcourt und Kletterwand.
Der Eintritt kostete 57000 COP (16€) pro Person, darin enthalten ist ein Audioguide in Deutsch. Eine extra Tourguide macht daher aus unserer Sicht wenig Sinn. Es ging hinunter in die dunkle Höhle. Sie gleicht fast einem unterirdischen Labyrinth, wir hätten nicht gedacht das die Höhle so groß ist. Es gibt nicht nur eine Kathedrale, sondern mehrere, die sehr interessant und imposant sind. Der Gang durch die Unterwelt war definitiv beeindruckend und einen Besuch wert. Jetzt aber zum negativen…Es tummeln sich da unten sehr viele Menschen und an einem eigentlich heiligen Ort alles auf den Tourismus auszulegen, passt unserer Meinung nicht ganz zusammen. So finden sich neben den Kathedralen zig Souvenirstände. Den Ort können wir aufgrund des zu starken touristischen Charakters nur teilweise empfehlen.